Mädchenstarke Filme

Hier stellen wir euch drei Mädchenstarke Filme zum Frauentag vor!

Am Sonntag den 08. März feiern wir den Internationalen Frauentag. Das klingt für viele Ohren erstmal übertrieben und unnötig. Wofür brauchen Frauen denn einen eigenen Frauentag? Wir sind doch eh alle gleichgestellt. Solche und ähnliche Einstellungen kannte ich vor einiger Zeit noch selbst sehr gut. Doch während für die meisten von uns in der westlichen Welt die Selbstbestimmung der Frau zur Selbstverständlichkeit geworden ist, muss man in der Geschichte Österreichs nicht weit zurückblicken, um ganz andere Verhältnisse kennen zu lernen.

In Österreich stellt die Familienrechtsreform Frauen und Männer erst 1975 rechtlich gleich. Von da an dürfen Frauen ohne Zustimmung des Mannes arbeiten, über den Wohnsitz mitentscheiden und den Familiennamen wählen. Bis dahin war es dem Ehemann zum Beispiel möglich, die Arbeitsstelle der Ehefrau einfach zu kündigen, ohne Absprache mit ihr halten zu müssen. Trotz der rechtlichen Gleichstellung von Mann und Frau, kann man von Gleichberechtigung am österreichischen Arbeits- und Wertemarkt immer noch nicht reden. Frauen werden in vielen Arbeitsbereichen immer noch schlechter entlohnt als Männer.

Und blickt man über den Tellerrand Österreichs hinaus, entdeckt frau noch viele Gesellschaften und Kulturen, in denen Frauen nach wie vor teilweise schwer benachteiligt werden, vor allem wenn es um den Zugang zu Bildung geht.

Wir feiern also alle starken Frauen und Männer, die für die Selbstbestimmung der Frau gekämpft haben und jene, die sich heute für die Gleichstellung zwischen Mann und Frau stark machen und das spiegelt sich auch in unserer Filmauswahl im cinemagic am 08. März zum Internationalen Frauentag wieder. Die Filme spielen wir um 11:00 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:00 Uhr.

Geissenpeter (Quirin Agrippi) und Heidi (Anuk Steffen), © Constantin Film

HEIDI (2015)

Heidi ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Nicht nur, dass Schwarzbrot mit Käse überbacken eine absolute kulinarische Köstlichkeit ist, Heidi lehrt uns die Schönheit der Berge zu schätzen und was es heißt Selbstbestimmung auf liebevolle Art zu erreichen.

Weil ihre Tante Dete in Frankfurt eine Anstellung gefunden hat, bringt sie Heidi zu deren Großvater, dem Alm-Öhi. Diesen muss Heidi erst davon überzeugen, bei ihm bleiben zu dürfen. Gerade als Heidi sich eingelebt hat und in den Bergen aufblüht, beschließt ihre Tante sie als Spielkameradin für Klara zu nach Frankfurt mit zu nehmen. Die vornehmen Sitten und Regeln für Mädchen, gefallen Heidi aber ganz und gar nicht.

Heidi empfehlen wir ab 6 Jahren.

Merida © Walt Disney

MERIDA

Als Kind habe ich nichts lieber gemacht, als mir selbst einen Bogen aus Holz und Garn zu bauen, Holzpfeile zu schnitzen und dann im Wald auf selbstgebastelte Zielscheiben zu schießen. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dies nicht zu tun, weil es nicht mädchenhaft genug sei.

Merida ist eine Königstochter, die bald verheiratet werden soll. Trotz aller Bemühungen ihrer Mutter, aus ihr eine richtige Dame zu machen, liebt sie das Reiten, Bogen schießen und ihre Freiheit – alles männliche Privilegien, die sich für eine adelige Dame nicht geziemen. Als die potentiellen Ehegatten zu einem Wettbewerb um die Hand Meridas antreten, zeigt diese ihnen was es heißt, richtig gut im Bogenschießen zu sein. Merida muss sich gegen ihre Mutter und die gesellschaftlichen Regeln und Einschränkungen für Frauen behaupten. Keine leichte Aufgabe.

Merida empfehlen wir ab 8 Jahren.

Malala © Park Circus

MALALA

Das pakistanische Mädchen Malala hat, von ihrem Vater inspiriert, früh begonnen sich für Kinderrechte, vor allem für Schulbildung für Mädchen, einzusetzen. Als die Taliban ihre Heimat bedrohen, notiert sie ihre Erlebnisse und schickt sie unter einem Pseudonym an die BBC. Obwohl 2012 ein Anschlag auf sie verübt wird, lässt sie sich nicht unterkriegen und kämpft weiter. 2014 wird sie zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin gekürt.

Malala empfehlen wir ab 12 Jahren.

Noch mehr Filme mit starken Mädchen

Ihr wollt gerne unabhängig vom Internationalen Frauentag mehr Filme über starke Frauen und Mädchen sehen? Dann haben wir hier noch eine Liste für euch:

  • Pippi Langstrumpf – weil man von ihr immer wieder etwas lernen kann
  • Amy und die Wildgänse – ein berührender Film, bei dem ein Mädchen nicht nur Eier ausbrüten sondern auch die Fluglehrerin der kleinen Gänse ist
  • Whale Rider – in diesem deutsch-neuseeländichsen Film taucht man in Māori-Traditionen ein, von denen sich die junge Hauptdarstellerin gleichzeitig angezogen und abgestoßen fühlt
  • Suffragette – wie hart das Frauenwahlrecht erkämpft wurde, kann man erst schätzen, wenn man mehr über die Hintergründe weiß, die in diesem Film anschaulich und nachvollziehbar nahgebracht werden
  • Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen – es ist nicht so, dass es keine berühmten Frauen gäbe, aber häufig werden sie nicht in den Vordergrund gerückt, ja eigentlich unterschlagen. Dieser Film holt sie in den Vordergrund und zeigt auf, wie tiefgreifend Vorurteile das Leben von Menschen formen. Er handelt von drei afroamerikanischen Mathematikerinnen, die maßgeblich am Apollo-Programm der NASA beteiligt waren.

Zur weiteren Beschäftigung

Hier haben wir noch zwei kurze Bücher von Chimamanda Ngozi Adichie die wir euch gerne als Lektüretipp ans Herz legen. Beide Bücher haben keine 100 Seiten, sind sehr pragmatisch, aus dem Leben gegriffen und ohne lange philosophisch-theoretische Ausführungen. Sehr empfehlenswert.

Geschlechtssensible Kinderbücher findet ihr auf unserer Kinderinfo-Liste.

Im Kinderinfo-Blog findet ihr außerdem zum Thema:

Gastbeitrag von JD, Mitarbeiterin des Cinemagic, das WIENXTRA-Kinderkino
Fotos: Heidi: © Constantin Film, Merida: © Walt Disney Company, Malala: © Park Circus, © pixabay

3 comments on “Mädchenstarke Filme

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