Das Chinesische Neujahrsfest feiern

Wien war schon immer eine Metropole in der Menschen aus vielen Ländern zusammenkamen. Auch heute ist das noch so. Bei uns in der Kinderinfo erleben wir diese Vielfalt täglich. Dabei kommt man ins Reden und erfährt viel Interessantes: Wie unsicher es anderswo mit Kindern ist oder auch, dass es kaum Spielplätze gibt und die Weihnachtsmärkte kostenpflichtigen Eintritt haben.

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Manchmal erfahren wir auch von Festen, die uns wenig bis gar nicht bekannt sind. So ging es uns mit dem Chinesischen Neujahrsfest. Da wir mehr darüber wissen wollten haben wir nachgefragt, wie das gefeiert wird. Was wird beim chinesischen Neujahrsfest gefeiert? Und wie hängt das mit dem Frühlingsfest zusammen? Wir haben beim Konfuzius Institut nachgefragt und Maria Gasser hat uns geantwortet.

Das Frühlingsfest bzw. das chinesische Neujahrsfest feiern

Beim Frühlingsfest handelt es sich um das chinesische Neujahrsfest. Es ist das wichtigste traditionelle chinesische Fest im Jahr und findet immer Ende Jänner bzw. Anfang Februar statt. Das genaue Datum richtet sich nach dem chinesischen Mondkalender und kündigt den Frühling an.

Es wird der Beginn des neuen Jahres nach dem chinesischen Mondkalender gefeiert und dauert eigentlich zwei Wochen: Vom Silvesterabend, dem Dreißigsten, welcher wie bei uns zu Neujahr mit Feuerwerk gefeiert wird – bis zum Laternenfest (auch Yuanxiaojie genannt) zwei Wochen darauf.

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Dieses Jahr fällt der chinesische Silvesterabend auf den 28.01.2025, das Neujahr somit auf den 29.01.2025 und das Laternenfest auf den 12.02.2025. Außerdem läutet jedes Frühlingsfest ein neues Jahr im chinesischen Tierkreiszeichen-Kalender ein. Am 29.01.2025 beginnt das Jahr der Schlange.

Die Legende vom Frühlings- bzw. Neujahrsfest

Die Legende vom Frühlingsfest besagt, dass vor langer Zeit das Monster Nian (Nian bedeutet Jahr auf Chinesisch) lebte. Es war ein großes Monster, mit dem Kopf eines Löwen und einem Horn am Kopf. Jedes Jahr kam es einmal aus seinem Versteck im Meer – oder vom Berg, hier scheiden sich die Geister – um die Menschen an Land zu verspeisen. Eines Tages erschien ein alter Mann im Dorf und gab den Menschen Rat, wie sie das Monster bekämpfen können: Das Monster fürchtet sich vor der Farbe rot und lauten Geräuschen.

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Daher schmückten die Dorfbewohner ihre Häuser mit roten Girlanden, hängten rotes Papier in die Fenster und auf die Türen, machten laute Musik und ließen Feuerwerk steigen. Als Nian das Rot sah und die lauten Geräusche hörte, erschrak es, lief davon und war nie wieder gesehen. Daher ist in China rot heute noch eine Glücksfarbe. Zum Frühlingsfest werden rote Scherenschnitte in die Fenster geklebt, auch die Türen werden rot geschmückt und es gibt Feuerwerk.

Das Frühlingsfest ist ein Familienfest, ähnlich wie Weihnachten bei uns, wird es mit der Großfamilie zu Hause gefeiert. Am Neujahrsabend kommen alle zusammen um gemeinsam zu kochen, zu essen und miteinander das neue Jahr zu begehen.

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An diesem Tag sind die Straßen meist leer, da alle mit der Familie zu Hause feiern. In den darauffolgenden Tagen werden Verwandte und Freund_innen besucht und auch Geschenke zumeist in Form von Essen und Getränken verteilt. Es wird viel gegessen und gelacht. Die kleineren Kinder bekommen von den Erwachsenen „Hongbaos“ geschenkt. Das sind kleine rote Kuverts in die die Erwachsenen Geld geben.

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Auch in Wien wird das Frühlingsfest gefeiert, allerdings auch eher in den Familien und nicht so sehr öffentlich. Allerdings gibt es schon auch viele Aktivitäten um diese Zeit, wie zum Beispiel Frühlingsfestkonzerte und Bälle oder einzelne Veranstaltungen z. B. am Konfuzius-Institut oder dem Shaolin Tempel. Auch für die vielen China-Restaurants gibt es in dieser Zeit viel zu tun.

Noch ein paar Zahlen

Laut Statistik Austria leben gut 13.000 chinesische Staatsbürger in Österreich Diese Zahl beinhaltet freilich nicht ehemalige Chinesen, die den Pass gewechselt haben. Auch Asylwerber sind nicht inbegriffen… (Standard).

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„Der Anteil der in Wien lebenden Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit ist seit dem Jahr 2002 von 16,4 % auf 34,3 % Anfang des Jahres 2023 gestiegen. Der Anteil der im Ausland geborenen Wiener*innen hat sich im selben Zeitraum von 24,6 % auf 39,3 % erhöht.“ (Integrationsmonitor).

Anlaufstellen für Interessierte

Gastbeitrag von Maria Gasser: Ich habe an der Universität Wien das Bachelorstudium Transkulturelle Kommunikation Deutsch Englisch Französisch Chinesisch absolviert, dann meinen Master in Translationswissenschaften an der Beijing Foreign Studies University in China gemacht. Ich war 9 Jahre in China, wo ich das Land und die Leute (insbesondere meinen Mann) kennen und lieben gelernt habe und dort viele wunderbare Erinnerungen an das Frühlingsfest in der Familie meines Mannes habe. Seit September 2019 sind wir zurück in Österreich und seit Oktober 2019 arbeite ich am Konfuzius Institut an der Universität Wien.

Quellen aufgerufen am 5.12.2024: Integrationsmonitor, Standard
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