Ich habe lange überlegt, ob ich es wagen soll, hier im Blog einen Beitrag über unseren Kinderinfo-Geburtstag zu schreiben. Ihr, unsere Leser_innen wollt im Blog Gedanken finden, die euch anregen. Das Feiern eines Geburtstags einer Stadt Wien Einrichtung kann schnell in langweiliges „Lobhudeln“ oder peinliche Danksagungen abgleiten. Aber trotzdem: Ich würde gerne einige Gedanken mit euch teilen, weil ich so verbunden bin mit dieser Einrichtung und sie für so wichtig halte. Drum verzeiht mir.
Kinderinfo – weil es in Wien so viel gibt, dass man den Überblick verlieren kann
Vor 20 Jahren haben wir die Kinderinfo eröffnet. Getragen von dem Gedanken, Menschen, die in Wien mit Kindern leben und arbeiten die Möglichkeit zu geben, gut informiert in diese wunderbare Stadt einzutauchen, Kultur zu genießen, Neues kennen zu lernen und dabei nicht immer nur das Geldbörsel aufzumachen und das ohnehin oft knappe Familienbudget zu belasten.
Das war ein Experiment. Es gab und gibt europaweit keine vergleichbare Einrichtung. Werden Besucher_innen kommen? Werden Infos gebraucht? Sind wir ausgelastet? Machen wir`s richtig?
Eure Fragen haben uns geleitet
Wir haben uns durch eure Anfragen leiten lassen, eure Themen recherchiert und aufbereitet. Die Öffnungszeiten haben wir an eure Inanspruchnahme angeglichen. Wir haben uns gefreut über Kommentare und Feedback, über Kritik, über jede Kontaktaufnahme durch euch. Dadurch konnten wir an eurer Lebenswelt teilnehmen, euer Alltag und eure Bedürfnisse bestimmten unsere Arbeit. Wir danken euch dafür.
Kinderinfo – Arbeiten zwischen spielenden Kindern, versorgenden Eltern und einer Riesen-Hängematte
Und ich konnte eure Kinder beobachten in der Kinderinfo. Das kleine Mädchen, das auf der Brücke stand und mir den Gruß. „Guten Tag, kleine Dame zurief“ und ich mich wunderte, warum sie das so sagt. Na klar, ich saß bei meinem Schreibtisch und das kleine Mädchen war plötzlich größer als ich. Weil doch die Kinderinfo eine Spiellandschaft mit Brücke hat, die höher liegt als meine Arbeitsebene.
Ich konnte Familien beobachten, die so fein und liebevoll mit ihren Kindern umgehen, respektvoller als ich es als Kind erlebt habe, auf Augenhöhe eben. Ich konnte Väter beobachten, am Wickeltisch und auch Kindernase putzend und ich habe mich so oft gefreut: Über einen neuen Umgang in den Familien, über großes Interesse am Aufwachsen von Kindern und an der Auseinandersetzung damit.
Ein Dankeschön an unsere Besucher_innen und Mitarbeiter_innen
Die Spiellandschaft in der Kinderinfo, anscheinend auch unser durchdachtes und nützliches Service und last but not least auch meine Mitarbeiter_innen, zauberten immer ein Lächeln in die Gesichter der Menschen, die die Kinderinfo betreten. Und beim Verlassen der Kinderinfo hörten wir oft ein Dankeschön und Worte der Anerkennung. Das beflügelt. Das motiviert. Als Leitung der Kinderinfo habe ich mich aber auch oft gewundert über die Beharrlichkeit meines Teams, über den Wunsch immer mehr anzubieten, über das Einbringen der eigenen Potentiale über das „Angestelltenverhältnis“ hinaus. Erlaubt mir noch, mich bei diesem serviceorientierten, klugen und feinsinnigen Team zu bedanken. Der Kinderinfo ist es all die Jahre gelungen, wunderbare Menschen zu finden, die engagiert und respektvoll, weitblickend und beharrlich eine Dienstleistung anbieten, die mehr beinhaltet als bezahlt zu arbeiten. Danke, liebe Kolleg_innen, und damit meine ich Danke an alle, die für die Kinderinfo arbeiten und gearbeitet haben! Chapeau, das ist etwas Besonderes!
Und das, trotzdem es manchmal gar nicht so angenehm war: Pipi im Baldachin, das runtertropft, Verdauungsreste in der Hörhöhle, Fragen, die keine befriedigende Antwort bekommen, weil das System nicht mehr hergibt, sichtbare Überforderung von Eltern und nur kurzfristige Hilfsmöglichkeit: Leben halt, Alltag.
Ich wünsche der Kinderinfo und den Menschen, die die Kinderinfo beleben weitere wunderbare 20 Jahre und danke für die Geduld beim Lesen. Jetzt freu ich mich schon aufs wieder Hineinschauen in diesen herrlichen Raum Kinderinfo: Bitte, bald wieder gefüllt mit kurzen und langen Menschen, bitte.
Gastbeitrag von Sabine Krones, Leitung WIENXTRA-Kinderinfo
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Fotos (c) Barbara Mair