Väter-Männer am Weltmännertag

Heute ist Weltmännertag. Ich hab mich schon gefragt, warum es den überhaupt gibt und auch, ob das überhaupt etwas ist, das man aufgreifen soll? Wozu auf einen Weltmännertag hinweisen, wenn das Patriachat männlich gelesene Menschen doch eh in so vielen Belangen privilegiert? Drei Gründe sind mir auf die Schnelle eingefallen, daher gibt´s heute diesen Beitrag. Denn wie ich nachlesen konnte geht es beim Weltmännertag gerade darum, das Bewusstsein um eine realistische Einschätzung der Situation zu erweitern und durch eine rechtzeitige Gesundheitsvorsorge besser für sich sorgen zu können.

Wie war euer Vater?

Immer wieder passiert es mir, dass ich mich auf eine Art verhalte oder Dinge sage, die mein Vater vielleicht ähnlich gemacht hätte. Er ist schon seit vielen Jahren tot aber so ein Vater ist eben eine sehr wichtige Bezugsperson. Dabei geht es auch nicht darum, dass sie alles richtig und perfekt machen müssen, aber vielleicht ist der Weltmännertag auch ein Tag, sich an die eigenen Erfahrungen zu erinnern.

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Manche Freund_innen erzählen mir, dass beim Vater ganz besonders seine Abwesenheit in Erinnerung ist, seine Zeit im Beruf und außer Haus, war das Prägende. Dabei können die vielleicht kurzen Momente dennoch als sehr wichtig abgespeichert sein.

Bei anderen Freund_innen gibt es ein gemeinsames Hobby mit dem Vater, das aber manchmal nicht nur als verbindend erlebt wurde, sondern auch Anlass für Enttäuschung und Streit war, weil die Erwartungen als Kind nicht erfüllt werden konnten.

Aber immer wieder werden da auch gute, hilfreiche Erinnerungen geteilt, von emotionaler Wärme und Zärtlichkeit, von Geschichten des Helfens und Einführens ins Leben, von guten Ratschlägen und noch viel mehr. Vielleicht habt ihr Lust, euch einmal über diese Atmosphären des Väterlichen in eurem Leben mit anderen auszutauschen.

Was ich als Vater bereue

Vor kurzem habe ich eine Reportage über 3 Männer gelesen, die sehr ehrlich erzählten, was sie als Väter gerne anders gemacht hätten. Da ging es um Hilflosigkeit, nicht wissen, wie anders machen, um Ungeduld , der sich auch mal in der Lautstärke niederschlug. Und es ging auch um Leistungsanforderungen, darum, im nachhinein zu wenig Zeit mit den eigenen Kindern verbracht zu haben.

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Ich kann mich auch an eine Rauminstallation in der Kinderinfo vor vielen Jahren erinnern, auf der Väter angegeben haben, was sie sich für sich als Vater wünschen, wie sie sein möchten, was sie machen möchten. Dabei war eigentlich immer die zusammen verbrachte Zeit ein Thema und auch vieles, was man vielleicht nicht immer als erstes mit Männlichkeit in Verbindung bringen würde.

Männer, das starke Geschlecht ?

Schon klar, alles ist im Fluss und Geschlechterbilder ändern sich, trotzdem ist da noch einiges im Argen. Vor längerer Zeit war ich auf einer Tagung der Krisenintervention, bei der es um Suizidprävention ging. Das Bild, das dort gezeichnet wurde ist eines, in welchem Männer viel öfter einen Suizid begehen, an dem sie sterben. Z. B. suizidierten sich in Österreich im Jahr 2022 laut Statistik Austria 966 Männer und 310 Frauen.

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Das ist ziemlich erschreckend, finde ich und ein eindeutiges Zeichen, dass die Erwartungen an Männer manchmal ganz schön überfordern können. Auch wenn man festhalten muss, dass seit 1986 Suizide allgemein zurückgehen so starben 2021 in Österreich dreimal so viele Menschen durch Suizid
wie im Straßenverkehr.

Betrachtet man die relative Häufigkeit von Suiziden nach Geschlecht und Alter, so sind bei Männern durchwegs aber ganz besonders bei den höchsten Altersgruppen die höchsten Raten zu finden. Als Mann zu altern ist anscheinend deutlich schwieriger als als weiblich gelesene Person.

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Und da die Angehörigen von Menschen die einen Suizid begangen haben, besonders gefährdet sind, ist Suizid-Prävention auch so wichtig. Darüber zu reden und sich Hilfe zu suchen ist dabei von grundlegender Bedeutung und dafür ist es nie zu spät. Hier findet ihr Anlaufstellen: kinderinfowien/infos-a-z/rat-und-hilfe-recherchetipps.

Lust auf weiter lesen?

(vergl. Suizid und Suizidprävention in Österreich. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und de.statista.com/statistik/daten/studie/800095/umfrage/suizide-und-todesfaelle-infolge-von-selbstbeschaedigung-in-oesterreich-nach-geschlecht).

BriG, Fotos (cc) Pixabay

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