DIY – Experimente mit Solarpapier

Ein Freund meiner Tochter hat in einem Kindermuseum gearbeitet und von Experimenten mit Solarpapier erzählt. Das hat mich interessiert und ich hab mir welches besorgt. Zufälligerweise fand ich es gleich hier im MuseumsQuartier sowohl in der Buchhandlung Walther König als auch im mumok Shop. Doch bis ich es ausprobieren konnte, hat ein bisschen gedauert, bis ich Besuch von Freunden mit Kindern hatte. Letzten Dienstag war es soweit: Die Sonne schien wie man es sich für Solarpapier nur wünschen kann und wir machten uns auf in den Garten.

Solarpapier – was ist das?

Solar- oder Cyan- oder Sonnendruckpapier ist ein “sonnenlichtempfindliches Spezialpapier zur Herstellung von Solargrafiken”. Also ein spezielles Fotopapier, bei dem ihr zum Entwickeln nur Sonne, Gegenstände und Wasser benötigt. Schon eine kurze Zeit an der Sonne ist dabei ausreichend. Ich habe vor vielen Jahren auch einmal Fotos selbst entwickelt, aber mit Solarpapier ist keine Erfahrung und auch kein Dunkelraum nötig.

Es geht einfach und schnell und daher macht das Experimentieren damit auch solchen Spaß. Da es wenig Geschick erfordert, können es auch schon Kinder im Vorschulalter gut alleine machen, aber vermutlich werdet ihr mit ihnen experimentieren wollen. 🙂

Was ihr für Experimente mit Solarpapier braucht

  • Sonnenschein – wir haben es am Tisch im Park, am sonnigen Fensterbrett und auch im Zimmer probiert, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung hat es bei uns nicht funktioniert
  • Solar-Fotopapier
  • Gegenstände, die ihr darauf ablichten möchtet – wir haben alles Mögliche ausprobiert: ein gepresstes Blatt, einen Lochschal, Gräser, auch Ringe, Ketten, einen Untersetzter uvm.
  • einen flachen Behälter, der groß genug für die Blätter ist
  • Wasser
  • einen Karton oder etwas Ähnliches, das nass werden darf
  • Zeit und ein bisschen Geduld
  • und optional etwas zum Pressen der Blätter

So geht man bei Experimenten mit Solarpapier vor

  • Lest euch zuerst die Anleitung durch, denn es kann sein, dass bei eurem Solarpapier der Vorgang etwas anders ist als bei unserem
  • Wählt dann Gegenstände aus, die ihr auf den Blättern ablichten möchtet. Da nur die Konturen sichtbar sind, sollten die Gegenstände auch nicht zu groß sein. Die Gräser, die nicht gepresst waren, haben bei uns gar nicht funktioniert, da sie vom Wind bewegt wurden und keinen starken Abdruck hinterlassen haben.
  • Dann richtet ihr euch einen Platz in der prallen Sonne her. Wir haben als Unterlage ein altes Bild gewählt, das groß und flach war. Das haben wir auf den Tisch im Park gelegt.
  • Als nächstes holt ihr euch ein Solarpapier und drapiert es in der Sonne. Da die Fotopapiere alle in einer Folie sind, muss man zwar die Folie gleich wieder zu machen, aber nicht alle Papiere auf einmal verwenden. Auf dem Fotopapier drapiert ihr dann die gewünschten Gegenstände, die ihr ablichten möchtet.
  • Dann solltet ihr das Solarpapier nicht bewegen und 1 bis 5 Minuten in der Sonne liegen lassen.
  • Anschließend werden die Gegenstände entfernt und das Papier im Schatten ins Wasserbad gelegt. Bei mir stand einige Minuten und keine genauere Zeitangabe. Zuerst seht ihr den Abdruck des Gegenstandes, dann verschwindet er und dann taucht das Negativ des Gegenstandes wieder auf. Wenn das sichtbar war, haben wir die Blätter aus dem Wasser genommen und wieder am Bild zum Trocken aufgelegt. Dafür benötigt man schon ein bisschen Geduld, aber da unsere Blätter nur A5 waren und es ein wirklich heißer Tag war, ging es schneller als gedacht. Dass die Kinder sich in der Zwischenzeit am Spielplatz austoben konnten, war aber hilfreich.
  • Wenn die Blätter getrocknet sind, ist das Papier dunkler und besonders jene Gegenstände, die starke Konturen haben, sind dann gut sichtbar. Da sich die Blätter etwas gewellt haben, haben wir sie dann mit einem Stapel Bücher gepresst.

Fazit

Nicht alles, was wir versuchten, hat geklappt, aber das ist bei Experimenten ja auch normal, man bewegt sich schließlich in neuem Territorium. Trotzdem waren nicht nur die Kinder sondern auch wir Erwachsenen begeistert, wie einfach man damit entwickeln kann. Das hat etwas Magisches, bei dem man Lust hat noch tiefer einzutauchen. Bei meinem Set stand, dass man auch mit Fotonegativen arbeiten kann. Das werden wir sicher noch versuchen.

Lust auf mehr?

BriG
Fotos (c) Brigitte Vogt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.