Schon vom Trickymind im 1. Bezirk gehört?
Das Trickymind bezeichnet sich als 3D & Augmented Reality Museum, in dem der Erlebnisaspekt im Vordergrund steht. Ich war letzte Woche mit meinem erwachsenen Neffen dort und wir haben den Besuch beide genossen. Das Museum liegt derzeit ein bisschen versteckt, da sich am Gebäude ein Gerüst befindet. Es erstreckt sich über drei Stockwerke. Im Eingang kann man die Garderobe abgeben, was Sinn macht, da man die Hände frei braucht. Ihr müsst unbedingt ein aufgeladenes Handy mitnehmen, da es hier um futuristische Medienkunst geht, die mit dem Handy zum Leben erweckt wird.
Wie schaut es im Trickymind aus?
Dargestellt sind verschiedenste Gemälde und Abbildungen ähnlich wie Dekorationsmalerei. Diese sind mit Animationen verknüpft, die zum Leben erwachen, sobald man das Handy mit einer vorinstallierten App auf das Bild richtet. Allein hinzugehen oder mit jemandem, der nicht gern Fotos macht oder fotografiert wird, macht nicht wirklich Sinn. Denn genau das macht den Reiz des Museums aus. Hier könnt ihr euch in unterschiedlichsten Rollen versuchen: Mal geht’s am fliegenden Teppich unter dem feuerspeienden Drachen vorbei, mal steht ihr in den Kulissen von Tausendundeiner Nacht unterm Feuerwerk, bekommt von Santa Claus ein Packerl oder kämpft mit Seeungeheuern. Wir wollten einfach wissen, was beim nächsten Bild passiert, was sich tut, welche Effekte dazukommen. Was nicht gefällt, wird einfach nicht geknipst. Zumindest haben wir das so gehandhabt.
(c) Armin Ganahl (c) Armin Ganahl (c) BriG
Für wen ist das etwas
Diese Form der musealen Aufbereitung kommt all jenen entgegen, die gern das Handy zücken, posen und fotografieren. Freundinnen haben kritisiert, dass ihnen die Animationen nicht gefielen und sie diese auch nicht besonders gelungen fanden. Allerdings warfen sie ein, dass sie vermutlich nicht Zielgruppe des Museums sind, dazu sind sie zu wenig an 3D Effekten, Selfies oder Augmented Reality-Abenteuern interessiert, vielleicht auch zu wenig verspielt.
Was hat das mit Kunst zu tun?
Das Untergeschoss ist explizit dem Thema der bildenden Kunst gewidmet. Dort werden auf Raumhöhe nachgemalte Bilder von Gustav Klimt oder Claude Monet präsentiert. Dabei sind die Gemälde als Rauminstallation angelegt, die man durchwandern kann. Zusätzlich sind die Gemälde mit Leuchtfarben durchsetzt. Sobald das Licht abgedunkelt wird, erstrahlt eine einzigartige, verfremdete, faszinierende Welt. Wir waren echt beeindruckt sowohl von der farbgewaltigen Komposition, als auch von der Auswahl der bekannten Bilder, die man hier durchstreift. Ob die Nachbildungen dem Kunstanspruch genügen oder z. B. der Kuss von Klimt dort mit dem Original in der Österreichschen Galerie im Belvedere verglichen werden soll, das muss jede_r für sich entscheiden. Mir scheint, dass das Trickymind mehr mit spielerischem Erlebnis als mit Kunstgenuss punktet. Doch in dieser intensiven Farbumgebung das Gefühl zu haben, durch ein Bild von Van Gogh zu gehen, das hat schon was und war auf jeden Fall absolut neuartig für uns.
(c) Armin Ganahl (c) Armin Ganahl (c) Armin Ganahl (c) Armin Ganahl
Trickymind ist nicht nur ein Museum, sondern ein 3D & Augmented Reality-Erlebnis
Ich finde, dass das Trickymind für Besucher_innen jeden Alters geeignet ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Körpergröße bei einigen Animationen nicht doch eine Rolle spielt. Geworben wird mit über 100 weltberühmten Gemälden, von denen ich allerdings längst nicht alle identifizieren konnte, sowie mehr als 30 Animationen.
Der Eintrittpreis ist nicht günstig, aber wenn ihr Besitzer_innen der kinderaktivcard seid, dürft ihr euch freuen. Anfang Februar gibt es damit nämlich eine Ermäßigung im Trickymind.
Trickymind – 3D & Augmented Reality Museum
1., Habsburgergasse 10
trickymind.at
Noch mehr Museum
Weitere Museen findet ihr hier im kinderinfo-Blog: blog.kinderinfowien.at/museum
Wie ihr mit Kindern ein Museum entdecken könnt, haben wir hier beschrieben.
BriG
Fotos (c) Armin Ganahl / Trickymind – 3D & Augmented Reality Museum
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