“Statt eine Woche in der Schule zu sitzen, würde ich auch eine Woche mit anpacken!” hat eine Schülerin gemeint und daraus ist die Ehrenamtswoche entstanden. Die lädt von Mi. 21.6.2023 bis Mi. 28.6.2023 junge Menschen ein und bringt gemeinnützige Organisationen, Vereine und Stadt Wien Einrichtungen mit Schulklassen zusammen. In der Ehrenamtswoche haben junge Menschen dadurch die Möglichkeit ehrenamtliche Arbeit kennenzulernen. Manche lernen dabei etwas kennen, das sie beeindruckt, interessiert, wo sie dran bleiben möchten.

Mein Zugang zum Ehrenamt

Dieses Jahr jährt sich schon zum dritten Mal die Ehrenamtswoche, in der Kinder und Jugendliche dazu angeregt werden in der Gesellschaft und für die Umwelt mitzuhelfen und mitzugestalten. Gemeinnütziges Engagement hat viele schöne Seiten. Einerseits hat man das Gefühl einen Teil für die Gemeinschaft beizutragen und gleichzeitig kommt man mit vielen verschiedenen Menschen in Berührung. In den letzten Jahren haben wir schon von Eltern berichtet, die sich neben Familien- und Arbeitsleben auch ehrenamtlich betätigen.

Ich selbst bin seit ich 20 geworden bin ehrenamtlich tätig. Dabei habe ich schon viele verschiedene Tätigkeiten ausprobiert. Von Suppenausgabe beim Caritas Canisibus zur Betreuung von einer Gruppe im Jugendzentrum. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren. Dabei kommt es natürlich immer darauf an wie viel Zeit man neben Familie, Job oder Studium noch hat. In manchen Phasen meines Lebens hatte ehrenamtliche Arbeit durch Zeitmangel keinen Platz. Mir hat es jedoch immer sehr viel Spaß gemacht, da ich mit vielen Menschen in Kontakt gekommen bin, die mich bis heute noch begleiten. Zu wissen, dass man einen Teil für die Gesellschaft beiträgt und diese somit auch mitgestalten kann, finde ich dabei auch sehr bestärkend.

Ich habe dieses Jahr mit jungen Erwachsenen gesprochen, die sich neben Job und Studium gemeinnützig engagieren. Ich wollte von ihnen erfahren, was sie dabei genau machen und was ihre Beweggründe für die ehrenamtliche Arbeit sind.

Amelie, 22 Jahre (sie/ihr) bei Kino & Krawall tätig

Was machst du ehrenamtlich? Bei welchem Verein, Organisation bist du tätig?

Ich bin ehrenamtlich seit einem Jahr bei der Organisation Kino & Krawall dabei. Das ist eine Kinoklub im Stadtkino im Künstlerhaus, der versucht Kino als sozialen Ort vor allem für junge Menschen wieder attraktiv zu machen. Das Herzstück besteht aus einem monatlichen Filmeabend mit Rahmenprogramm, wie zum Beispiel Gesprächen mit Filmschaffenden oder Partys. Außerhalb dieser Filmabende versuchen wir auch durch Vernetzungstreffen, gemeinsames Ins-Kino-Gehen etc. eine kleine Community aufzubauen.

Was sind deine Aufgaben?

Bei uns werden die Aufgaben nicht strikt verteilt, das heißt ich bin für einige Dinge mitverantwortlich, muss mich aber nicht alleine darum kümmern. Dazu gehören z. B. die Kommunikation untereinander, mit dem Stadtkino und mit den Kooperationspartner_innen, Kuratieren der Filme, Organisation des Rahmenprogramms, Anmoderation der Abende, etc.

Wie bist du dazu gekommen?

Das Stadtkino wollte gerne eine Kinoschiene für junge Leute aufziehen und hat daraufhin zwei Studierende angesprochen. Eine Freundin von mir war einer dieser beiden Menschen und hat wiederum mich gefragt, ob ich Interesse hätte mitzumachen. Anfangs waren wir nur zu viert, mittlerweile besteht unser Team aus neun Personen.

Warum bist du ehrenamtlich tätig? Was ist deine Motivation?

Ich bin aus vielen Gründen bei Kino & Krawall tätig. Erstmal ist unser Team toll und es macht sehr viel Spaß mit diesen Menschen Zeit zu verbringen. Dann haben wir die Möglichkeit Filmen, die wir spannend finden und die vielleicht normalerweise nicht in die Kinos kommen würden, eine Bühne zu bieten. Zusätzlich kann man nicht nur Filmschaffende unterstützen, sondern auch für gewisse (politische) Themen Aufmerksamkeit erregen und gleichzeitig Platz zur Diskussion bieten.

Das hört sich nach einer coolen Sache an. Wenn ihr selbst gerne Filme schaut haben wir hier Filmtipps für Kinder. Ideen, wie ihr mit euren Kindern über Filme sprechen könnt, beschreibt unsere Kollegin vom Kinderkino hier.

Rena, 23 Jahre (they/them) bei Pink Noise Verein tätig

Was machst du ehrenamtlich? Bei welchem Verein, Organisation bist du tätig? Wie lange schon?

Ich bin im Verein Pink Noise seit ungefähr einem Jahr dabei. Der Verein organisiert Musikcamps und Workshops für jugendliche Mädchen, Frauen, trans, inter* und nicht-binäre Menschen um einen vielseitigen Zugang zu Musik und Popkultur(en) zu ermöglichen.

Was sind deine Aufgaben?
Ich bin bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung des Camps im Sommer dabei. Dabei mache ich die Programmplanung und koche für die Teilnehmenden, außerdem bringe ich mich im Pädagogik- und Awareness Team ein.

Wie bist du dazu gekommen?

Ich war selber im Jahr 2022 Teilnehmer_in und die Community und das Projekt haben mir so gut gefallen, dass ich weiterhin mit den Menschen und für den Verein arbeiten wollte.

Warum bist du ehrenamtlich tätig? Was ist deine Motivation?

Die Menschen, die in dem Verein tätig sind und bei dem Camp dabei sind, sind für mich ausschlaggebend. Wie ich letztes Jahr mitgemacht habe, hat es mir soviel Freude und Spaß gemacht, dass ich unbedingt weiterhin ein Teil dieser Community sein wollte. Dieser Ort und diese Zeit ist etwas so besonderes, das wollte ich auch für andere ermöglichen.

Selbst auf den Geschmack gekommen ehrenamtlich aktiv zu werden?

• Auf der Kinderinfo Infoliste Ehrenamtlich &freiwillig aktiv! findet ihr tolle Tipps und Organisationen zum Losstarten ins ehrenamtliche Engagement, nicht nur für jugne Menschen sondern auch für Familien.
• Ob Elternvertreter_in, aktiv bei der Kidical Mass oder im Gartenhofverein, warum Eltern dies machen erfahrt ihr hier.
• Naturfreunde, Sorority oder Baumpate: Hier stellen wir noch weitere Initiativen vor, bei denen ihr euch engagieren könnt.
• Ihr könnt auch beim WeltTellerFeld mithelfen. Oder ihr nehmt ein Gastkind auf und die weite Welt kommt zu euch nach Hause.

Zoi
Titelbild (c) Pixabay Fotos (c) WIENXTRA, Kino & Krawall, Pink Noise Verein