Gedanken zur Dokumentationspflicht der Mütter

Oft wird an Frauen-Mütter die Erwartung herangetragen, dass sie die Familienalben bestücken und für jeden Spross die großen und kleinen Erfolge zu dokumentieren. Dabei geht es oft darum, die lustigen schönen Bilder festzuhalten und das Familienglück zu beschwören.Und in der Weihnachtszeit sind alle fleißig am Kalender kleben, weil die weit entfernten Großeltern und Patentanten sich so sehr über die Bilder vom Nachwuchs freuen.

Wer dieser Dokumentationspflicht nicht nachkommt, muss sich rechtfertigen, weil man wirklich so viel arbeitet oder weil man einfach gar kein Auge, grafisches Geschick oder so was Ähnliches ins Feld führen kann. „Und was hast du für eine Ausrede“ fiel da neulich unter Freundinnen.

Durch die Möglichkeit der Digitalfotografie hat sich das diesbezügliche Arbeitspensum unglaublich erhöht: statt aus dem 20ger Film die besten 5 auszusuchen, sind jetzt Unmengen an Bildern zu sichten, bearbeiten, auf den Stick zu speichern und irgendwo auszudrucken. Oder man nutzt ein Onlinetool und erstellt ein Fotobuch. Sieht schön aus, wirklich, aber ich frag mich bisweilen schon: Warum sind´s immer die Frauen?

Und wenn ich meine Töchter ins Bett bringe, fragt mich meine Kleine: „Und du Mama, gehst du noch lesen oder hast du noch Frauenarbeit zu machen?“

BriG

Foto © Brigitte Vogt

 

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