Generationen im Kinderfilm

Immer wieder sind Großeltern, Pensionist_innen, oder „Oldies“ im Kinderfilm zu sehen. Und das nicht ohne Grund. Denn sie haben oft mehr Zeit als die Eltern, sind also eher verfügbar. Oft sind sie gelassener, haben mehr Verständnis für junge Leute, mehr Erfahrung und manchmal wollen sie selbst einfach mal wieder Kind sein. Also sehen wir uns das Zusammenspiel der Generationen im Kinderfilm an.

Gemeinsam Zeit verbringen – (Ersatz-)Großeltern haben mehr Zeit

Großeltern sind oft schon in Pension und haben mehr Zeit für Kinder, oder sie nehmen sich gerne Zeit für sie. Wenn Oma oder Opa von früher erzählen, lauschen die Kinder aufmerksam den Geschichten der Älteren. Dabei ergeben sich ganz unterschiedliche Geschichten.

  • Weil Romy im Film ROMYS SALON (ab 9) die Nachmittage im Frisiersalon ihrer Oma verbringt, ist sie diejenige, die merkt, dass ihre Oma plötzlich vergesslich wird.
  • Während seine Mutter im Seniorenheim arbeitet, freundet sich Max im aktuellen Kinderfilm MAX UND DIE WILDE 7 (ab 8) mit den dortigen Bewohner_innen an, um gemeinsam einem Dieb auf die Schliche zu kommen.
  • Das philippinische Straßenmädchen BLANKA (ab 9) verbringt ihre Zeit gerne mit dem älteren Straßenmusiker Peter, der ihr das Gefühl von Geborgenheit gibt.
  • Und Hugo aus HUGO CABRET (ab 9) taucht, dank George Méliès Erfindungen, in die Filmgeschichte ein.

Mehr Verständnis als Daheim – Alles anders als Zuhause

Länger Fernsehen, Chips zum Frühstück oder in Omas Stöckelschuhen durch die Wohnung spazieren: Ältere Menschen haben manchmal mehr Verständnis und Geduld für die Sprösslinge und auf jeden Fall mehr Erfahrung.

  • Erst nachdem Miguel im Disneyfilm COCO – LEBENDIGER ALS DAS LEBEN! (ab 8) das Familiengeheimnis lüftet, kann er sich voll und ganz der Musik hingeben, wie damals sein Großvater.
  • Im Animationsfilm DER KLEINE PRINZ (ab 9) ist es der schrullige, alte Nachbar, der dem Mädchen von nebenan den Sinn des Lebens näherbringt.
  • Im naturgewaltigen Abenteuerfilm WIE BRÜDER IM WIND (ab 10) lebt Lukas mit seinem Vater in Zwietracht. Der in die Jahre gekommene Förster Danzer unterstützt den Buben und wird zum verständnisvollen Großvater-Ersatz.
  • Und im österreichischen Film KARO UND DER LIEBE GOTT (ab 7) wird der 8-jährigen Karo von einem älteren Herrn mit grantiger Stimme Gehör geschenkt.
  • Während Sam im Film MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS (ab 9) im Sommerurlaub ein „Alleinseins-Training“ absolviert, ist es der alte Mann am Strand, der ihm den Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein erklärt.

In den Ferien zu Oma und Opa

Ein beliebtes Motiv im Kinderfilm ist, dass die Hauptfiguren für die Ferien zu ihren Großeltern geschickt werden. Entweder weil sie dort lernen sollen oder, weil die Eltern schlicht und einfach keine Zeit haben.

  • Nicht nur im ersten OSTWIND-Abenteuer (ab 10) nehmen Mikas Oma und der Reittrainer Herr Kaan entscheidende Funktionen ein, während Mika die Ferien auf dem Gestüt ihrer Oma eigentlich lernend verbringen soll.
  • Eja soll die Ferien im Wintermärchen WEIHNACHTEN IM ZAUBEREULENWALD (ab 6) bei ihrem Großvater verbringen, weil ihre Eltern arbeiten müssen. Anfangs weiß sie gar nicht, wer der Fremde ist, doch am Ende ist das Mädchen über den „neuen“ Familienzuwachs sehr froh.
  • 17 Jahre haben Adrien, Léa und Théo ihre Großeltern nicht gesehen, dann werden sie für einen Sommer in die Provence zu ihnen geschickt. Kein Wunder, dass eine Annäherung zu ihnen im französischen Familienfilm EIN SOMMER IN DER PROVENCE (ab 10) nur schwierig gelingen kann.
  • Auch Katharina und ihre Cousine verbringen ihre FERIEN MIT SILVESTER (ab 6). Der schrullige, alte Mann hat jedoch keine Ahnung von Kindern.

Schrullig, alt und liebenswert

Manchmal dauert es, bis sich Enkel und Großelternteil anfreunden, doch Kinder sorgen mit ihrer direkten und unverblümten Art oft für Abwechslung im Alltag der (mürrischen) Großeltern.

  • Der Kinderfilm-Klassiker schlechthin ist wohl HEIDI (ab 6). In den Schweizer Bergen erobert das neugierige Mädchen schnell das Herz des alten Mannes.
  • Auch wenn der kleine Kobold kein Kind ist, so neckt er den Tischlermeister Eder im Klassiker MEISTER EDER UND SEIN PUMUCKL (ab 5) bis ins letzte Detail. Doch richtig böse kann ihm der alte Tischler dann auch nicht sein.
  • Und im Pixar/Disney-Animationsfilm OBEN (ab 8) wird aus Carls Flucht vor dem Altersheim ein ungewöhnliches Abenteuer mit dem redseligen Pfadfinderbuben Russell.

Dem nächsten Film-Abend mit der ganzen Familie steht nun nichts mehr im Weg. Weitere Filmtipps findet ihr hier und auch ein (Online-)Besuch beim Kinderkino Cinemagic lohnt sich.

Gastbeitrag von AC, Mitarbeiterin WIENXTRA-Cinemagic

Blanka: © Der Filmverleih
Der kleine Prinz: © Warner Bros.
Heidi: © Constantin Film
Hugo Cabret: © Paramount
Karo und der liebe Gott: © Filmladen
Max und die Wilde 7: © Constantin Film
Oben: © Walt Disney

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