Kochen mit Kindern

Kochen müssen wir Mütter und Väter sowieso täglich. Für manche ist es eine reine Pflichtübung, für andere wie mich ist es auch Hobby und Vergnügen. Natürlich nicht immer, weil zwischen Beruf, Kindern und Haushalt einfach wenig Zeit bleibt, sich kochtechnisch zu verwirklichen. Oft muss es einfach schnell gehen oder ich bin am Abend erledigt vom Tag. Aber wenn wir genügend Zeit haben und unter Berücksichtigung von ein paar Punkten, macht Kochen mit Kindern richtig Spaß.

Warum sich die Zeit nehmen?

Beim gemeinsamen Kochen lernen Kinder sehr viel: Neben so ganz Offensichtlichem, wie einzelne Lebensmittel erkennen und unterschiedliche Geschmacksrichtungen entdecken, trainieren sie beim Schneiden, Zupfen, Formen und Verzieren ohne es zu bemerken ihre Feinmotorik.

Aber auch Mengen- und Zahlenlehre ist beim Kochen wichtig. Beim Abwiegen, Zählen oder auch etwas in Viertel schneiden sind Zahlen und Mengen nicht abstrakt, sondern stehen oder liegen direkt vor den Kindern. Sie können richtig spüren, dass 1/4 kg viel leichter als 1 kg ist.  Sie erfahren, dass eine Aufgabe aus mehreren kleinen Schritten besteht. Auch Geduld ist wichtig. Es dauert einfach seine Zeit, bis die Pizza oder der Kuchen fertig ist.

Kochen hat außerdem viel mit Physik und Chemie zu tun. Die Kinder verwandeln mit dem Schneebesen das flüssige Eiweiß in Eischnee, beobachten, wie der Kuchen dank Backpulver langsam aufgeht etc.

Diese Liste könnte ich unendlich fortsetzen. Je nachdem wie alt die Kinder sind, entdecken, erleben und üben sie beim Kochen unterschiedliche Fähigkeiten ganz nebenbei.

Heiklen Kindern das Essen näher bringen

Kinder haben immer wieder Phasen, in denen sie bestimmte Lebensmittel verweigern. Für uns Eltern kann das mühsam und anstrengend sein. Meiner Erfahrung nach funktioniert es sehr gut, Kinder beim gemeinsamen Kochen zum Kosten und Probieren zu motivieren. Wichtig dabei ist, dass alles ohne Druck passiert.  Meine beiden Kinder essen Gemüse nur im äußersten Notfall und beim gemeinsamen Kochen. Auch wenn sie den fertigen Gemüsereis nicht essen, naschen sie mit Vorliebe beim gemeinsamen Zubereiten und kommen so auch zu ihren Vitaminen.

Kinder sind auch stolz, wenn sie etwas gekocht haben und möchten das natürlich dann zumindest probieren.

Tipps fürs Kochen mit Kindern

  • Zeitfaktor:
    Kochen mit jüngeren Kindern macht Spaß, wenn man genügend Zeit hat und es einfach laufen lassen kann. Ich koche nur mehr gemeinsam mit den Kindern, wenn wir anschließend nicht weg müssen. So können meine Mädchen in ihrem Tempo arbeiten und ich bleib gelassen und hab Spaß dabei.
  • Ansprüche:
    Je nachdem wie alt und geübt die Kinder sind, schaut auch das Ergebnis dementsprechend aus. Also runter mit den Ansprüchen und lasst euch überraschen. Der Apfelkuchen schaut nicht aus als wäre er gerade dem Rezeptbuch entsprungen, sondern meistens ganz anders mit viel persönlichem Touch und Liebe. Das war eine wichtige Lektion für mich als leidenschaftliche Köchin. Beim gemeinsamen Kochen bestimmen meine beiden Mädchen. Sollte ich mich kochtechnisch verwirklichen wollen, mache ich es allein.
  • Rezeptauswahl: Weniger ist mehr
    Vor allem mit jüngeren Kindern ist es wichtig, dass die Gerichte einfach sind. Bei älteren Kindern mit Kocherfahrung ist das anders. Sie brauchen Herausforderungen. Für ein gutes Kocherlebnis ist es wichtig, dass genügend Zubereitungsschritte dabei sind, die sie gut selbst erledigen können. Ist dem nicht so, entsteht Frust statt Lust.
  • Der Weg ist das Ziel
    Es geht um die gemeinsame Zeit, das Entdecken, lernen lassen und Spaß haben. Ein schmackhaftes Ergebnis ist die Krönung. Die wichtigste Lektion für uns Eltern: Den Weg genießen und nicht beim Kochen ans anschließende Aufräumen, Küche putzen, Wäsche und Kinder waschen denken.

Kochen mit Geschwisterkindern

Wenn ich mit meinen beiden Kindern koche, ist es nicht immer harmonisch. Beide möchten möglichst alles machen. Für mich heißt das, dass ich mir in der Zwischenzeit bei der Rezeptauswahl überlege, ob genügend Arbeitsschritte für vier helfende Hände dabei sind.

Unser Lieblingsgericht ist Pizza. Es geht superschnell und beide Mädchen können alles machen und haben auch noch – jede für sich – das eigene Ergebnis.

Zutaten:

  • Pizzateig: Entweder selbst gemacht oder selbst gekauft ;-). Wenn es bei uns schnell gehen muss, kauf ich ihn. Für einen dünnen und knusprigen Boden hat sich der fertige Flammkuchenteig bewährt. Die Pizzateige schmecken uns nicht so bzw. sind sie für unseren Geschmack zu wenig knusprig.
  • Passierte Tomaten
  • Oregano getrocknet
  • frisch geriebener Parmesan
  • fein geschnittenes Gemüse, Schinken, Salami – einfach alles, was das Herz begehrt
  • Mozzarella
  • frisches Basilikum
  • ein paar Tropfen Olivenöl

Damit die Pizza gelingt ist es wichtig, dass die Zutaten frisch sind. Außerdem kommt zuerst der Parmesan auf die Tomatensoße und dann erst der Rest des Belags. Zu allerletzt sind Mozzarella, frischer Basilikum und ein paar Tropfen Olivenöl an der Reihe. Wir backen die Pizza mit selbst gemachtem Germteig im vorgeheizten Backrohr bei 250°C ein paar Minuten. Wenn wir fertigen Quicheteig verwenden, dann im vorgeheizten Backrohr bei 200°C für ein paar Minuten.

Ich kann nur sagen: “Viele Köch_innen verbessern den Brei!”
Welche Gerichte kocht ihr gemeinsam mit euren Kinder?

reg
Fotos (c) reg

Rezepte für die gesunde Jause und den Snack für Unterwegs. Anregungen zum nachhaltigen leben mit Kindern stellen wir euch unter dem Schlagwort Nachhaltigkeit vor. Dieser Betrag wurde auch bei einfach.nachhaltig.besser.leben geteilt, wo ihr viele spannende Anregungen nachlesen oder selbst teilen könnt.

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