Werkstadt Junges Wien – Partizipation auf Wienerisch

Ein Gastbeitrag von Sonja Brauner, Fachbereichsleitung bei wienXtra. Mitbestimmung und Mitgestaltung sind in Wien nicht nur leere Worthülsen. Mit der Werkstadt Junges Wien hat

(c) PID/Martin Votava
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die Stadt im Frühling dieses Jahres Kinder und Jugendliche um ihr Feedback gebeten. Was finden 3- bis 18-Jährige gut an Wien, wo sehen sie Handlungsbedarf?

Insgesamt gab es 1.309 Werkstätten, an denen 22.581 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben. 9.200 Kinder waren 7 bis 10 Jahre alt, d. h. jedes 7. Kind im Volksschul-Alter hat mitgemacht. Um möglichst allen Kindern und Jugendlichen Gehör zu verschaffen, haben Werkstädten in unterschiedlichen Institutionen wie z. B. in 281 Schulen stattgefunden. Es gab aber auch Workshops in Kindergärten, Horten, Berufsschulen, Kultureinrichtungen und in der Jugendarbeit. Also überall dort, wo Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren sind.

Wie sehen Kinder ihre Stadt? Was ist ihnen wichtig?

Unheimlich stolz sind die Lehrer_innen auf die Ergebnisse ihrer Schüler_innen. Besonders betonten sie, mit welcher Ernsthaftigkeit und mit welchem Engagement die Kinder und Jugendlichen mitgearbeitet haben. Schüler_innen, die sonst eher still sind brachten plötzlich engagiert Ideen ein. Es kamen sehr konkrete Vorschläge und Forderungen, wie z. B. mehr öffentliche Toiletten. Themen wie Grünraum, Sicherheit und Mobilität in Wien wurden gelobt. Trotzdem wünschen sich die Kinder hier noch mehr Anstrengungen von der Stadt.

Kinder nehmen ihre Umwelt sehr kritisch war und reflektieren genau, das spiegelt sich in den Ergebnissen wider: Natur & Umwelt stehen an erster Stelle, danach kommen Chancen & Zukunft. Aus den Ergebnissen der 1.309 Werkstätten wurden insgesamt 9 Themen zusammengefasst, die den Kindern- und Jugendlichen ganz besonders am Herzen liegen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

(c) PID/Martin Votava
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Aus den 9 definierten Zielbereichen wird die Wiener Kinder- und Jugendstrategie für 2020-2025 entwickelt.
Damit zeigt die Stadt Wien, dass ihr die Mitbestimmung und Mitgestaltung durch Kinder und Jugendliche und somit auch die Kinderrechte ein echtes Anliegen sind. Die Meinungen der jungen Wiener_innen werden gehört und sie werden bei der Entwicklung der Kinder- und Jugendstrategie aktiv miteinbezogen. Im Herbst 2019 wird in Kinder- und Jugendkonferenzen, mit Politik und Verwaltung die Kinder- und Jugendstrategie für 2020-2025 entwickelt und diskutiert.

Sonja Brauner

Fotos (c) PID/Martin Votava

Die Werkstadt Junges Wien ist ein Mitbestimmungsprojekt im großen Stil. Tipps für Partizipative Familienfreizeit und Infos über Partizipation Lernen gibt’s im Blog.

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