Ballspiele sind der Hit schlechthin, weil man damit so viel Freude haben kann: Zusammenspielen in einer großen Gruppe macht Spaß und es fordert bewegungstechnisch. Man wird immer geschickter und hat auch noch Spaß an der Sache. Außerdem gibt es unglaublich viele Varianten. Viele Spiele kann man zuerst mit weniger oder einfacheren Regeln spielen und erst im Laufe der Zeit schwieriger gestalten. Je nach Geschicklichkeitsgrad der Mitspieler_innen. Auch wenn uns zuerst die Bekannten einfallen, wie Fußball, Basketball oder Volleyball, so gibt es viel mehr. Hier stellen wir euch unsere liebsten drei vor. Klassiker, die ihr sicher auch kennt! Und für alle, die vom Turnunterricht traumatisiert sind, weil sie immer als letzte gewählt wurden – es gibt auch Spiele ganz mit sich allein 🙂
Zehnerln, in die Mitte oder Merkball
In die Mitte, bitte – Einstiegsspiel
Vor allem jüngere Kinder lieben es Bälle zu werfen und zu fangen. Beides stellt am Beginn noch eine Herausforderung dar. Es dauert einige Zeit bis das Werfen und Fangen richtig funktioniert. Ein Spiel, das diese Vorliebe aufgreift und den Lernprozess unterstützt, ist: In die Mitte, bitte!
Material:
Für dieses Spiel braucht es nur zwei Mitspieler_innen, einen Ball und etwas mit dem ihr einen Kreis auf den Boden legen oder zeichnen könnt.
So geht’s:
Ihr stellt euch mit etwas Entfernung gegenüber auf. In der Mitte malt ihr einen Kreis auf den Boden. Und nun lasst ihr den Ball einmal in der Mitte bzw. im Kreis aufkommen bevor ihn das Gegenüber fängt und dann wieder retour. Wichtig ist natürlich auch, dass ihr die geschafften Ballwechsel mitzählt. Ihr könnt damit auch die Motivation steigern. “Lass uns schauen, ob wir es dieses Mal öfters als 10 Mal schaffen” etc. Wenn der Ball nicht in der Mitte landet, kommt der Spruch: In die Mitte, bitte und dann beginnt ihr wieder bei Null beim Mitzählen.
Es ist ein völlig unspektakuläres Spiel, aber meine beiden Mädchen haben es geliebt und unsere Kleine mag es noch immer. Außerdem ist es eine willkommene Abwechslung zum eintönigen Hin- und Herspielen.
Variationen:
Ihr könnt den Schwierigkeitsgrad durch die Größe des Kreises erhöhen. Je kleiner der Kreis umso schwieriger.
Zehn bitte oder Zehnerlein
Ein Ballspiel, das ihr alleine oder mit Freund_innen abwechselnd spielen könnt. Auf jeden Fall braucht ihr eine zu bespielende Wand, damit der Ball daran abprallen kann. Das Spiel ist sowohl für zwischendurch als auch für einen längeren Zeitraum geeignet – je nach Anpassung des Schwierigkeitsgrades, der hier sehr gut variiert werden kann.
Material
Ihr benötigt einen Ball. Ein Handball oder Fußball eignet sich gut. Nehmt ihr einen kleineren Ball wird das Spiel schwieriger. Und ihr braucht natürlich eine zu bespielende Wand.
Regeln
Ihr steht alleine mit einem Ball 2 bis 3 Meter von einer Wand entfernt und werft den Ball entweder mit der rechten oder linken Hand gegen die Wand. Bevor ihr den Ball wieder mit beiden Hände fangt:
- fangt ihn 10 mal mit der rechten Hand
- fangt ihn 9 mal mit der linken Hand
- klatscht vor dem Körper in die Hände bevor ihr den Ball fangt und macht dies 8 mal
- klatscht einmal hinter dem Körper, auch wieder 7 mal
- klatscht einmal vor dem Körper und einmal hinter dem Körper, jetzt sind wir schon bei 6 mal
- springt in die Luft bevor ihr den Ball fangt, insgesamt wird dies 5 mal wiederholt
- berührt einmal den Boden mit beiden Händen bevor ihr den Ball fangt und zwar 4 mal
- macht eine Kniebeuge (3 mal)
- hebt den rechten Fuß und schießt den Ball unten drunter durch gegen die Wand und zwar 2 mal
- dreht euch im Kreis und fang den Ball wieder – da das so schwierig ist, reicht 1 mal
Spielt ihr alleine, ist euch überlassen, wie oft ihr eine Variante spielt bevor ihr zur nächsten wechselt. Auch könnt ihr die oben genannten Vorschläge kombinieren. Spielt ihr zu Zweit oder zu Dritt wird gewechselt, wenn der Ball hinunter fällt – dann ist das nächste Kind dran. Über die Anzahl der Wurf-Wiederholung bis zur nächsten solltet ihr euch vorher einigen.
Varianten
An Alter und Fähigkeiten könnt ihr die Wurfanzahl und das Zwischenspiel (Klatschen, Springen, Drehen, usw.) bis zum Fangen schwieriger gestalten oder auch kombinieren. Ebenso könnt ihr auf Tempo spielen. Auch beim Werfen an die Wand könnt ihr das Ballspiel schwieriger gestalten, indem ihr verkehrt stehend über den Kopf gegen die Wand oder unter dem rechten oder linken Knie hindurch werft.
Merkball
ist ein Abschießspiel. Dabei kann man schon ab 5 Spieler_innnen spielen, aber es geht auch mit größeren Gruppen, die dann eine größere Spielfläche benötigen. Meine Tochter hat es in ihrer Volksschulzeit täglich gespielt und auch in der Unterstufe wurde eine Ecke vor der Schule in der Mittagspause häufig dafür genutzt.
Material
Ihr benötigt lediglich einen Ball in Größe eines Fußballes, aber es sollte sich möglichst um einen Softball handeln. Eventuell müsst ihr auch Spielfeldbegrenzungen anbringen, das könnt ihr mit Kreide machen oder mit kleinen Steinen.
Regeln
Alle Spieler_innen befinden sich auf der Spielfläche. Ein Ball wird eingeworfen, die Spieler_innen können sich nun gegenseitig abschießen. Wer abgeschossen ist, verlässt das Spielfeld und merkt sich, von wem er_sie getroffen wurde. Erst wenn diese Person selber abgeschossen wird, dürfen die von ihm_ihr abgeschossenen wieder mitspielen. Bleibt ein_e Spieler_in alleine übrig, dann hat man gewonnen, es kann eine neue Runde starten.
Je nach Spielfeldgröße wird eingeschränkt, wie weit man mit dem Ball in der Hand laufen darf. In kleineren Räumen werden oft gar keine Schritte oder nur einer erlaubt sein, auf größeren Spielfeldern im Freien können es bedeutend mehr sein.
Varianten
Angepasst an das Alter der Mitspieler_innen und die Gruppengröße können weitere Regeln eingeführt werden, um die Sicherheit und den Spielspaß zu erhöhen:
eine Höchstanzahl an Schritten, die mit dem Ball gelaufen werden darf; es darf nicht auf den Kopf gezielt werden; das Zupassen zwischen Mitspielern_innen ist nicht erlaubt (ansonsten bilden sich Gruppen, die miteinander kooperieren und gezielt andere Spieler_innen jagen). Ein Spiel mit mehreren Bällen ist denkbar, wenn genügend Platz und Spieler_innen vorhanden sind.
BriG, Feli, reg
Fotos (c) Lukas Beck, Titelfoto (c) Banana Stock Ltd.
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