Eine Zeit lang sind Barbies für Mädchen einfach der Hit. Da braucht man ganz dringend eine und wenn man keine bekommt, dann finden sich kreative Wege. So hab ich erst kürzlich erfahren, dass sich eine Freundin meiner Tochter eine Barbie über Jahre hinweg ausgeborgt hatte. Ihre Mutter wollte ihr nämlich keine kaufen, da sie die Vorstellung, dass ihre Tochter nun ganz besessen von Barbie an- und aus- und umziehen ist, einfach nicht sonderlich attraktiv fand. Das kluge Mädchen fand deshalb den Dauerverleih, der zwar nicht ganz im Sinne der Barbie-Besitzerin war, eine sehr praktikable Lösung.
Aber so heiß diskutiert Barbies sind, irgendwann geht die Phase vorbei und dann liegen sie irgendwo herum. Manche finden den Weg zum Flohmarkt, andere waren dafür schon zu mitgenommen ob der Farbenfreude meiner Kinder. Da auch die Haare verfilzt waren, sprach also nichts dagegen, dass wir sie in unseren Bastelschrank räumten, wo sie eine Zeit lang gut aufgehoben waren.
Irgendwann kam eine Freundin und sie erzählte von ihrer neuen Schmuckentdeckung: Ohrringe aus Barbie-Teilen. Klar, man kann sagen, das meine Freundin einen interessanten, zuweilen makaberen Schmuckgeschmack hat – und das hat sie wirklich. Aber irgendwie gefiel uns die Idee. Also haben wir uns heuer vor Weihnachten ans Basteln gemacht. Das tolle an diesen Ohrringen ist: Sie sind einfach zu machen, gehen schnell und benötigen wenig Material. Beim Zerschneiden sollte man die Kinder beaufsichtigen bzw. ihnen helfen, da manche Barbies in den Händen oder Füßen harte Einschlüsse haben. Am besten sind solche Barbies, deren Extremitäten sich weich anfühlen und verbiegen lassen.
Das benötigt ihr für Barbie-Ohrringe:
- eine Barbie, die in Ersatzteile zerlegt und zerschnitten werden darf
- ein Messer
- ein Schneidbrett als Unterlage
- eine (Schmuck)-Zange
- Ohrringhacken (einen pro Ohrring)
- Kordelendstücke (einen je Ohrring) – bei unserem Modell war oben eine Öse angebracht
- Ösen (eine pro Ohrring) das sind kleine offene Ringe zum Verbinden von Ohrringhacken und Kordelendstück
- Kleber
So werden Barbies zu Ohrringen recycelt:
- Zuerst trennt ihr Arme oder Füße ab – das ist manchmal gar nicht so einfach. Legt also unbedingt ein Schneidbrett darunter und verwendet ein Messer, das gut schneidet. Wenn ihr nicht direkt beim Gelenk abschneidet, sondern ein bisschen weiter oben, sieht es besser, nicht ganz so amputiert, aus.
- Schneidet als nächstes die Oberteile der Arme oder Füße so zu, dass sie in die Kordelendstücke passen – außer sie sind bei euch nicht zu groß. Wir mussten sie oft schmäler machen.
- Als nächstes müsst ihr die die Endstücke mit den Ohrhacken verbinden. Dazu benötigt ihr eine Öse in der passenden Größe, die sowohl zum Ohrhacken aber vor allem zu dem breiteren Ring des Kordelendstückes passt. Am besten überprüft ihr das direkt im Geschäft beim Einkauf.
Ihr nehmt also die Öse mit der Zange auf, gebt beide Ringe von Ohrhacken und Kordelendstück hinein, und presst dann die Öse zu. - Dann klebt ihr die Arme oder Füße in die Kordelendstücke. Wir haben dazu entweder einen 2 Komponentenkleber oder die Heißklebepistole genommen. Voila, fertig ist der Ohrring!
Wir haben auch versucht Kettelstifte in die Füße zu stecken. Aber das geht erstens echt schwer und es sieht auch nicht so besonders aus – man braucht dann doch noch eine Abdeckung, damit man die Scheidekante und den Stift nicht sieht. Daher finde ich, dass die Kordelendstücke ideal sind: Sie sehen gut aus, schließen schön ab und bieten eine gute Verbindung von Fuß und Ohrringhacken.
Wie gefallen sie euch? Meine Freundin hat sie gleich ausgeführt 🙂 Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid: Wir haben auch Bücherohrringe und Ohrringe aus Fimo gemacht. Auch beim Münchner Stadtmuseum findet ihr nette Recycling-Schmuck-Anleitungen z. B. für Papierperlen.
BriG
Fotos (c) Brigitte Vogt
2 comments on “DiY- Ohrringe aus Barbieteilen”