Damit wir diese herausfordernde Zeit als Familie auch gut überstehen und den Enttäuschungen der Kinder über keine Geburtstagsparty mit Freund_innen feiern, Oma nicht besuchen fahren und Freund_innen nicht zu sich einladen können … etwas entgegen zu halten, versuchen wir das beste aus der Situation zu machen. Manchmal scheitere ich mit meinen Alternativvorschlägen völlig, aber die Idee mit den Spaziergängen im Dunkeln hat meinen beiden Mädchen sehr gut gefallen.
Im Dunkeln lässt sich gut munkeln und auch so einiges erleben. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Stadtentdeckung in den frühen Abendstunden?
Laternenspaziergang
Meine Kinder (4 und 6 J.) waren dieses Jahr sehr enttäuscht, dass der vom Kindergarten jährlich organisierte Laternenspaziergang für Kinder und Familie am Wienerberg ausfiel. Die abendliche Wanderung durch den dunklen Park mit ihren selbstgebastelten Laternen, das gemeinsame Singen und das abschließende Stehpicknick mit heißem Tee und Lebkuchen war eines ihrer Jahreshighlights.
Dank der Winterzeit lässt sich ein Laternenspaziergang auch sehr gut mit den derzeit noch geltenden Ausgangsbeschränkungen und Schlafenszeiten vereinbaren.
Ein schlecht bis gar nicht beleuchteter Park in der Nähe oder Erholungsgebiete wie der Wienerberg eignen sich hervorragend dafür.
Die Kinder haben eine ganze Batterie an selbstgebastelten Laternen zu Hause, d.h. für jedes Familienmitglied gibt es eine Laterne mit echter Kerze. Damit ausgerüstet plus Feuerzeug, Taschenlampe und Proviant sowie Liedern im Kopf geht’s los und einem feinen Laternenspaziergang steht nichts mehr im Weg.
Wien bei Dunkelheit erleben
Abendliche Spaziergänge, wenn es dämmert oder bereits dunkel ist, verschaffen uns immer wieder einmal besondere, nicht-alltägliche Eindrücke. Derzeit ist zudem alles noch ruhiger also sonst. Beleuchtete Häuserfassaden oder Kirchen schaffen dabei eine eigene Atmosphäre. Gerade der 1. Bezirk mit seinen vielen verschiedenen Bauten bietet sich dazu an.
Etwas besonderes zu sehen gibt’s momentan aber auch im Museumsquartier: sehr coole Projektionen auf die Fassade des Leopoldmuseums und auf den Winterhimmel.
Der Winterhimmel ist wie ein riesengroßes Zeltdach, das euch auch vor Regen schützen kann. Die bewegten und farbreichen Projektionen sind für Kinder faszinierend. Schaut zu, wie sich die Fassade in Steinblöcke verwandelt, die sich zu bewegen beginnen, wie Pinguine herumwatscheln und springen, wie bunte Kreise vorüber ziehen…
Im Rahmen des MQ Wintergartens täglich von 16.00 bis 20.00 Uhr zu Bestaunen (bis 23.12.2020).
Taschenlampenexkursion
Aber auch der Spielplatz ums Eck kann mal zur Abwechslung mit Taschen- oder Stirnlampen erkundet werden, wenn’s bereits dunkel ist. Für diesen Ausflug sind freilich Spielplätze, die nicht total beleuchtet sind oder auf denen einige Bäume stehen, ideal. Vielleicht seht ihr auch die eine oder andere Fledermaus vorbei fliegen. Denn Nisthilfen für Fledermäuse gibt es an einigen Orten in Wien. Diese sind auch auf dem Stadtplan eingetragen.
Immer mit dabei!
- Thermoskanne mit Kakao oder Tee
- ein kleiner Snack, den man gut im stehen essen kann
- Taschenlampen und selbstgebastelten Laternen
- entsprechend warme Kleidung
Wenn ihr mit euren Kindern noch keinen Spaziergang im Dunkeln gemacht habt, ist es wichtig sie nicht zu überfordern. Viele Kinder haben Angst im Dunklen oder es ist ihnen zumindest nicht ganz geheuer. Alles schaut anders aus und hört sich anders an. Ein bisschen gruseln kann Spaß machen, muss es aber nicht.
Außerdem ist für mich bei all diesen Varianten auch wichtig, sich im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen zu bewegen und bei abendlichen Spielplatzbesuchen an die Anrainer_innen zu denken.
Welche neuen Familienspaziergänge macht ihr mit euren Kindern? Mit welchen Ideen versucht ihr Highlights zu setzen und die Stimmung zu heben?
reg/ce
Titelfoto (cc) Ginger Photos
3 comments on “Familienspaziergang einmal anders!”