DIY-Sommerzeit ist Sammelzeit

Kennt ihr das: Ihr seid irgendwo Baden oder Spazieren oder Wandern und eure Kinder sind am Sammeln. Ob Steine, Blumensträuße oder Äste, irgendwie landet alles Mögliche in Kinderwägen und Taschen und zuhause weiß man nicht, was damit tun. Irgendwie ist diese Sammelleidenschaft fast allen Kindern gemeinsam. Auch bei uns im Haus sehe ich vor den Wohnungen, wo Kinder sind, Sammlungen von Stöcken oder Steinen. Kein Wunder, schließlich waren wir Menschen den Großteil der Menschheitsgeschichte sammelnd unterwegs. Wollt ihr diese Sammelfreud vielleicht nutzen und daraus Sirup oder Räucherwerk machen?

Steinpilze (c) Brigitte Vogt

Ich kann mich noch gut an diese verschmitzte und gleichzeitig stolze Freude erinnern, die es mir als Kind bereitete, wenn wir mit meiner Oma Pilze suchen gingen. Das Entdecken hat mich so gereizt, dass das Essen selber im Hintergrund stand. Obwohl es schon auch ein ganz spezielles Gefühl war, das Mittagessen für unsere 10-köpfige Familie gesammelt zu haben.

Parasol (c) Brigitte Vogt

Auch das Sammeln der Holunderbeeren habe ich in guter Erinnerung, das ging schnell und irgendwie war es ein tolles Gefühl, damit zum Versüßen des Lebens beizutragen, da wir daraus Verdünnungssaft gemacht haben. Wir haben im Laufe der Zeit dann aus allem Möglichen Sirup gemacht, da es bei uns früher kaum gekaufte Limonade zu trinken gab. Kürzlich hat eine Freundin nachgefragt, was man denn alles dafür verwenden kann. Und ich hab so viel gefunden. Vielleicht wollt ihr ja auch die Sammelleidenschaften nutzen und daraus Sirup, Kompott oder Räucherwerk machen.

Sirup für Säfte schnell gemacht

Für Sirup braucht man meist Zucker, Wasser, Zitronensaft, Blüten oder Kräuter und Flaschen zum Abfüllen. Ein genaues Rezept für Lavendelblühtensirup hab ich hier beschrieben. Holunderblühten findet ihr jetzt nicht mehr, aber folgende Blühten und Kräuter könnt ihr auch jetzt und bis zum Ende des Sommers sammeln, manches davon vielleicht auch in der Blumenkiste am Fenstersims. Und falls ihr keine Lust zum Einkochen habt, dann sind vielleicht diese gesunden Durstlöscher genau das Richtige für euch.

Lavendelsirup (c) Brigitte Vogt

Schafgarbensirup

Schafgarben findet mit in unterschiedlichen Farben und an sehr vielen Orten. Ich habe sie schon beim Wandern am Berg gesehen aber auch hier auf Wiener Wiesen. Achtet beim Pflücken darauf, dass die Pflanzen nicht gerade neben einer dicht befahrenen Straße wachsen und die Wurzeln nicht mit herausgerissen werden.

Für Schafgarbensirup benötigt ihr

  • Schafgarben im Volumen von ca 1 Liter- Ihr könnt die Blätter oder die Blüten oder beides gemischt nehmen, aber entfernt die Stiele
  • 1 Liter Wasser
  • 1,2 kg Zucker
  • 30 g Zitronensäure
  • 1 Zitrone in dicke Scheiben geschnitten
(CC) Jürgen auf Pixabay

Und so geht’s

  1. Zuerst mischt ihr Wasser mit Zucker und der Zitronensäure zusammen und lasst es aufkochen.
  2. Sobald es kocht gebt ihr die Kräuter und die Zitronenscheiben dazu und taucht sie unter das Wasser.
  3. Dann gebt ihr den Topf vom Herd und gebt einen Deckel darauf, damit die ätherischen Öle nicht entweichen. Den Topf lasst ihr dann 3 Tage stehen. Sollte es an diesen Tagen regnen sind 2 Tage ausreichend.
  4. Nach den 3 Tagen müsst ihr den Sirup durch ein Tuch abseihen und gleich kalt in sterile Flaschen abfüllen. Um den Sirup haltbarer zu machen könnt ihr ihn noch einmal auf 75 oder 80 °C erwärmen und ihn dann noch heiß in eine sterile Flasche füllen.

Löwenzahnsirup – Ein Frühlingsrezept das eure Kinder lieben werden

  • Dafür sammelt ihr 1 kg Löwenzahnblüten am besten an einem sonnigen Tag, damit sie schön geöffnet sind.
  • Als nächstes spült ihr die Blüten in einem Sieb, bevor ihr sie mit dem Messer grob zerkleinert. 
  • Dann benötigt ihr die 1/2 Bio-Zitrone, die ihr zuerst abwaschen müsst, bevor ihr sie in dicke Scheiben schneidet.
  • Nun gebt ihr Löwenzahnblühten und Zitronenscheiben in einen Topf, und füllt es mit 1 l Wasser auf. Dies muss dann kurz kochen, bevor ihr es vom Herd nehmt.
(cc) congerdesign auf Pixabay
  • Dies müsst ihr dann 1 Stunde ziehen lassen und dann durch ein Sieb gießen, wobei ihr natürlich den Saft auffangt.
  • Dieser Saft wird dann mit 500 g Zucker gemischt und erneut aufgekocht. Diesmal solltet ihr es rund 15 Minuten kochen lassen.
  • Dann wird der Sirup in die sauberen Flaschen gefüllt und an einem kühlen Ort aufbewahrt.

Aber auch mit Löwenzahn kann man nicht nur tolle Experimente machen, sondern seine Blühten sind auch für Sirup geeignet. Aber auch aus Lavedel oder sogar Brennesseln könnt ihr Sirup herstellen. Und falls eure Kräuter heuer auch besonders gut wachsen, dann wäre es vielleicht auch eine Idee, daraus Sirup herzustellen, dafür eignet sich nicht nur Minze, sonder auch Oregano, Thymian oder Salbei. Auch eine Mischung aus unterschiedlichen Kräutern ist möglich, hier findet ihr das Rezept dazu.

Tee aus der Natur

Auch für Tee könnt ihr viel selber sammeln. Eine Freundin macht das seit vielen Jahren und trocknet die gesammelten Kräuter und Blühten in Kartons die sie in einer Ecke stapelt. Dabei gibt es sehr viel, was ihr dafür in der Natur sammeln könnt. So könnt ihr von Brennesseln könnt ihr nicht nur die Samen für’s Müsli oder den Salat verwenden auch als Tee sind sie geeignet. Nur braucht ihr zum Pflücken Handschuhe, denn sie brennen wirklich. Wichtig: die Zutaten müssen getrocknet werden, und am besten im Dunkeln aufbewahrt werden.

Brennesseln (cc) Tom auf Pixabay

Außerdem eignen sich auch Spitzwegerich, Gundermann, Eisenkraut Natürlich auch Schafgarbe oder die bekannten Küchenkräuter wie Minze, Melisse, Salbei, Rosmarin, Thymian.

Abendtee

Bei Unkraut-Liebe von  Stephanie Wiermann habe ich ein sehr nettes Rezept für einen Abendtee gefunden, das ich auch schon ausprobiert habe. Es sieht nicht nur super schön aus sondern schmecklt auch. Aber ihre Homepage ist überhaupt ein toller Fund, wenn ihr Kräutertees selber zusammenstellen möchtet.

Zutaten für den Abendtee

  • 25 g Lavendelblüten
  • 25 g Spitzwegerichbläter
  • 23 g Himbeerblätter oder Brombeerblätter – da bin ich vorsichtig und nehme weniger, weil ich die nicht so gern mag
  • 10 g Melisse
  • 10 g Kornblume
  • 7 g Gänseblümchen

Von dieser Teemischung nehmt ihr 3 Eßlöffel auf 1 Liter kochendes Wasser. Das lasst ihr dann abgedeckt 10 Minuten ziehen. Dabei weist  Stephanie Wiermann darauf hin, dass “das Abdecken des Tees wichtig ist, damit die ätherischen Öle wieder in den Tee zurückfallen und nicht verdampfen.”

Blüten zum Räuchern

Wenn ich meinen Topfgarten versorge, dann genieße ich einfach jedes Mal den Duft von Jasmin oder der Rosen. Deswegen eignen sie sich auch so gut zum Räuchern. Was ihr dafür nehmen könnt? Eigentlich alles, was ihr gerne riecht.

Rosen (cc) NoName_13 auf Pixabay

Besonders geeignet ist der feine Duft von Rose, Lavendel, Königskerze, Holunderblüten, Jasminblüten, Hopfenblüten, Lindenblühten, Orangenblüten und Mädesüßblüten. Diese Blühten kommt am besten zur Geltung wenn die Räucherblüten auf dem Räucherstövchen mit Sieb und Sandauflage verräuchert werden.

Rosenweihrauch selbst gemacht

Der Rosenweihrauch eignet sich sowohl zum Räuchern auf Kohle als auch mit einem Stövchen oder Sieb. Ihm wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt aber ach, dass er das Herz öffnen und somit Ängste oder Sorgen vertreiben kann.

Dafür benötig ihr

  • 3 EL getrocknete Rosenblüten
  • 3 EL Weihrauch – den gibt es in Körnern zu kaufen
  • Honig
  • wer möchte kann noch ein paar Tropfen ätherisches Rosenöl oder etwas Rosenwasser dazugeben

Anleitung

  • Zuerst solltet ihr die Rosenblüten vorsichtig mit einem Mörser fein mahlen
  • Mische dann die zerkleinerten Rosenblüten und den Weihrauch mit ein paar Tropfen ätherischem Rosenöl oder Rosenwasser und etwas Honig zu einem Teig.
  • Forme dann kleine Scheiben und lasse sie einige Tage trocknen.
  • Bewahre deine Räucherpralinen am Besten luftgeschützt z.B. in Alupapier auf, damit sie lange haltbar sind.

Kräuter für’s Räuchern sammeln

Aber auch Kräuter könnt ihr dafür verwenden. Je nach Lust und Laune könnt ihr die getrockneten Kräuter entweder solo wie z. B. Salbei oder in einer Mischung mit Weihrauch verwenden. Ich bin keine Räucher-Spezialistin, aber im Internet findet ihr dafür nicht nur, welche Kräuter geeignet sind, sondern auch, welche Wirkungen ihnen zugeschrieben werden. So soll z.B. Beifuß ein Schutzkrau sein, das mit seinem würzigen Rauch negative Energien und Gedanken vertreibt.

(cc) renigella auf Pixabay

Holunder soll mit seinem aromatischen, leicht süßlichen Duft gelassen und zuversichtlich machen, der eine positive Atmosphäre voller Vertrauen schaffen kann. Aber auch Malven sollen als Räucherkraut schützend und beruhigend wirken wobei die zarten lila Blüten den Geist beruhigen, zu fokussieren helfen und für Balance sorgen können.

Lust auf mehr?

BriG
Titelbild (cc) (cc) Jill Wellington auf Pixabay, Fotos (c) Brigitte Vogt und Pixabay

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