Bei uns taucht der Wunsch nach Haustieren in regelmäßigen Abständen immer wieder auf. Meine beiden Töchter hätten nichts lieber als eine kleine Katze, ein Pony oder zumindest einen Hasen oder Meerschweinchen. Das ständige danach Fragen und die Pandemie lassen mein Nein langsam abbröckeln.
Darum habe ich bei meinen beiden Blog Kolleginnen, beide glückliche Katzenbesitzerinnen, nachgefragt und um ihre ehrlichen Erfahrungen gebeten. Hier könnt ihr Lunas Zugang nachlesen und Brigittes Tipps, was es zu bedenken gilt.
Vorteile und Nachteile in Sachen Haustiere
Erfahrungen aus der Kindheit
Als Kind hatten wir immer Katzen zuhause und es war wunderbar mit ihnen aufzuwachsen. Die viele Arbeit dahinter und die, oft teuren, Tierarztbesuche habe ich nicht so wahrgenommen. Unsere Katzen waren Freigänger und haben nur im Winter das Katzenklo verwendet, damit waren sie wirklich pflegeleicht. Im Urlaub haben sich Nachbar_innen um die tägliche Fütterung gekümmert, im Gegenzug haben wir uns um ihre Katzen gekümmert, wenn sie auf Urlaub waren. Alles ganz einfach, zumindest aus Sicht eines Kindes.
Entscheidungen
Dann kam der Moment des Auszugs und ich habe mich entschlossen meine geliebte Katze bei meinen Eltern zurückzulassen. Sie war nicht mehr die Jüngste und den Freiraum mit Garten wollte ich ihr auch nicht nehmen. Kurz kam der Gedanke auf, mir eine Jungkatze zu holen, aber der Gedanke wurde schnell verworfen, denn:
- Wer kümmert sich um die Katze wenn ich im Urlaub bin?
Ich will mich in meiner Urlaubsplanung nicht auch noch darum kümmern einen Katzensitter zu finden. - Außerdem das liebe Geld, nicht nur die tägliche Fütterung auch der Tierarzt will bezahlt werden.
- Dann noch die Tatsache, dass ich in einer kleinen Wohnung ohne frei zugänglichen Grünraum wohne.
- Und nicht zuletzt das tägliche Wegräumen der Hinterlassenschaften.
- Auch die Lebenserwartung oder was ein bestimmtes Tier, eine bestimmte Tierart an Zuwendung benötigt, solltet ihr bedenken. Ein Triops ist anders als Mäuse und die sind wieder ganz anders als Katzen oder ein Chamäleon.
Ja ich war sicher, ein Haustier kommt mir nicht so schnell ins Haus. Man hört ja auch immer wieder von überforderten Tierbesitzern die ihre Schützlinge aussetzen. Mir war klar, wenn ich mir ein Tier zulege, dann bin ich für dieses Lebewesen verantwortlich. Dann gibt es kein Zurück.
Dann der Anruf von Freunden: Sie hatten eine kleine, vollkommen verstörte Katze gerettet. Sie hatten sie aus einer gewaltvollen Umgebung geholt und nun war sie komplett verängstigt. Leider konnten sie sich um die Katze nicht selbst kümmern und so musste ich schnell entscheiden. Es ist einfach sich gegen theoretische Haustiere zu entscheiden, aber wenn dann ein ganz reales Tier Hilfe braucht, dann ist es schon viel schwieriger.
Ich habe mir dennoch Bedenkzeit erbeten und bin alle meine Contra-Punkte noch einmal durchgegangen.
Lunas Fazit
Es ist unglaublich bereichernd diese Katze in meinem Leben zu haben, obwohl sie meine Möbel und Teppiche ruiniert und ich keine entspannten Mahlzeiten mehr haben kann, ohne sie aus dem Zimmer zu sperren. Ich denke es gibt keine einfache Antwort ob man sich ein Haustier zulegen sollte oder nicht.
Mir ist wichtig, dass wir Haustiere nicht nur als eine Art lebendiges, süßes Spielzeug sehen. Wenn wir die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen, dann können wir es nicht so einfach zurücknehmen. Darum ist es wichtig alle Konsequenten davor im Kopf durchzugehen und sich auf alles gefasst zu machen. Und ganz wichtig, keine süßen Tierfilme schauen während man versucht eine Entscheidung zu treffen, da schaltet sich die Vernunft schnell mal aus.
Tipps und Übungsmöglichkeiten
Was tun, wenn man nicht mit Haustieren aufgewachsen ist? Versucht Übungsmöglichkeiten zu finden, geht regelmäßig mit dem Hund der Nachbarin spazieren, sammelt Erfahrungen als Urlaubs-Sitter oder übernehmt einen vorübergehenden Pflegeplatz. Auch hier könnt ihr anfragen:
- Finanziell konnte ich mir die Verpflegung und gelegentliche Tierarztbesuche inzwischen leisten.
- Meine Eltern und mein bester Freund waren einverstanden als Urlaubsvertretung einzuspringen.
- Fragt Freunde und Freun_innen, nach ihren Erfahrungen und ob ihr an einem Tag, ein Wochenende oder während deren Urlaub ihr Haustier zur Probe übernehmen könnt.
- Bietet beim Nachbarschaftsnetzwerk Frag Nebenan an, dass ihr euch um Haustiere kümmert, wenn jemand wegen Urlaub oder Krankheit ausfällt.
- Fragt bei der Tierärztin im Grätzel, ob sie ehrenamtliche Katzenpfleger_innen brauchen. Unser Tierarzt nimmt immer wieder Katzen auf, die für Pflege und Spiel dankbar sind.
- Fragt im Tierheim, ob sie ehrenamtliche Tierpfleger_innen brauchen. Tierheime suchen auch Pflegefamilien für Tiere bevor sie vermittelt werden. Vielleicht kann so einmal getestet werden, ob es passt. Bedenkt, dass das mit besonderer Verantwortung verbunden ist.
Mehr Informationen findet ihr im Blog Beitrag Haustiere: Potential und damit verbundene Pflichten. Was sind denn eure Tipps und Erfahrungen rund ums Thema Haustiere? Worauf sollte man auf jeden Fall achten? Schreibt es uns in den Kommentaren.
LuDi, reg, BriG
Foto (c) Stefan Fröhlich
1 comments on “Haustiere – Tipps zum Schnuppern”