Schwierige Themen mit Kindern besprechen

Meist ist es nicht geplant und es bricht einfach unerwartet in unseren Alltag herein: Entweder das Kind entdeckt etwas in seinem Wohnumfeld und will wissen wieso da „Steine an verstorbene Menschen erinnern“. So ist es meiner Kollegin gegangen ist, deren Kind in Wien Leopoldstadt überall Spuren der Vergangenheit entdeckt und Fragen dazu hat.

Es kann auch sein, dass das Kind eine*n neue*n Mitschüler*in bekommt, welche*r sich anders als gewöhnt verhält. Oder eine Person taucht im Umfeld auf, die flüchten musste und daher das Interesse der Kinder erregt. Manchmal müssen auch wir Erwachsene das Gespräch suchen. Das kann sein, weil eine Beziehung sich verändert hat, Krankheiten auftauchen oder auch ein Sterbefall dem Kind erklärt werden muss.

Die meisten von uns haben keine Übung in solchen Gesprächen mit Kindern, und das ist ja eigentlich auch ein gutes Zeichen. Ihr müsst euch auch keine Sorgen machen, wenn ihr erstmal unsicher auf Fragen der Kinder nach schwierigen Themen reagiert. Denn am liebsten würden wir unsere Kinder ja vor all dem beschützen. Dieser Schutz lässt uns manchmal schwierige Themen umschiffen, ausweichen, sie mit einer Ablenkung oder einem kleinen Scherz abtun.

In der Ausbildung zur Notfallpsychologin habe ich gelernt, dass sich in schwierige Themen hineinzubegeben immer auch ein Stück gegen unsere Intuition ist. Wir wollen andere meist nicht traurig machen, besonders, wenn wir sie gern haben. Über schwierige Themen zu sprechen mag kontra-intuitiv sein, aber wichtig, weil auch Schweres zum Leben dazugehört, und darüber zu reden uns verbindet und uns gemeinsam Themen angehen lässt die uns allein überfordern.

Bestimmt kennt ihr also dieses Zaudern bei schwierigen Themen, doch dieser Beitrag möchte euch Mut machen, über das Zögern hinauszugehen, ohne zur abgegrenzten Nachrichtensprecher*in zu werden. Kinder sind genau wie wir alle auf der Suche nach Antworten und Erklärungen, auch auf emotionaler Ebene. Da könnt ihr euch auch gemeinsam auf die Suche danach machen, denn wir müssen nicht alle Antworten parat haben. Wenn das gerade bei euch ein Thema ist, dann findet ihr hier Anregungen und Tipps, wie ihr solche Gespräche mit Kindern angehen könnt.

Schwierige Themen mit Kindern besprechen – Tipps von den Profis

In Kurzfassung kann man sich entlang folgender Tipps entlanghanteln:

  • Ruhig und zugewandt bleiben,
  • Fragen ernst nehmen,
  • herausfinden, wie es dem damit Kind geht und was genau es beschäftigt,
  • den eigenen Standpunkt klären, wie man selber dazu steht und was einem daran wichtig ist – diese Klärung braucht manchmal Zeit, was man dem Kind auch erklären kann
  • altersgerecht entlang der Fragen antworten und dabei sensibel und mitfühlend bleiben,
  • den Bezug zum Hier und Jetzt herstellen und Hilfreiches, Lösendes in den Vordergrund rücken,
  • die Flut an Informationen begrenzen und gleichzeitig offen für weitere Fragen bleiben,
  • und das Gespräch sensibel beenden und immer wieder suchen.

Aber es gibt viele noch konkreteren Tipps, wie ihr als Eltern schwierige Themen mit Kindern besprechen könnt. Hier stelle ich euch einige vor:

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BriG; Fotos (c) Brigitte Vogt, Pötzleindsorfer Schlosspark

4 comments on “Schwierige Themen mit Kindern besprechen

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