Heute am 21.3. wird nicht nur der Welt-Down-Syndrom-Tag sondern auch der Internationale Tag gegen Rassismus gefeiert. Das sind beides keine einfachen Themen und dennoch halten wir es für wichtig, sich damit auseinanderzusetzten.

Kinderbücher können auf wunderbare Weise das Leben erleichtern. Nicht nur das, sie können die Welt erklären, Werte vermitteln, Probleme verständlich machen oder vielleicht sogar lösen und trösten. Wenn Kinder im Alltag mit Problemen beschäftigt sind, können Bücher eine wegweisende Wirkung haben.

Folgende Kinderbücher behandeln das Thema Rassismus. Sie bieten Kindern, Erklärungen, sensibilisieren, vermitteln Empowerment und wichtige Werte wie Toleranz, Respekt und Vielfalt.

Sulwe, Lupita Nyong, Mentor Verlag, ab 4 J.

Sulwe wird aufgrund ihrer Hautfarbe von Kindern in ihrer Schule verspottet und ausgegrenzt. Sie möchte so sein wie alle anderen und probiert alles, was ihr möglich erscheint, um eine helle Hautfarbe zu bekommen.

Eines Nachts wird Sulwe von einer Sternschnuppe auf eine Reise mitgenommen. Sie erlebt die Geschichte der beiden Schwestern “Tag” und “Nacht” und erfährt, dass die Welt nur durch beide schön und kraftvoll sein kann. Sulwe versteht wie bedeutungsvoll es ist, man selbst zu sein. Dies ist ein zauberhaft illustriertes Buch über Selbstliebe für alle Kinder die mit Gefühlen der Unzulänglichkeit zu kämpfen haben.

Wie ist es, wenn man anders ist? Alles über kleine und große Ungerechtigkeiten, Louise Spilsbury, Gabriel Verlag, ab 5 J.

In diesem Buch wird anhand von Beispielen erklärt wie Rassismus und Intoleranz entstehen und was man dagegen tun kann. Zuerst wird in sehr einfachen Worten beschrieben, wie es zu Streit, Missgunst oder sogar Krieg kommt. Im zweiten Teil des Buches geht es darum, welche Werte wichtig sind um Rassismus, Ausgrenzung und Ungerechtigkeiten zu verhindern.

Was mir besonders gefällt ist, dass viele Fragen an die Kinder gestellt werden, die sensibilisieren und zum Nachdenken anregen sollen. Zum Schluss gibt es Lösungsansätze, die aufzeigen, was Kinder gegen Rassismus tun können und im Anhang findet man hilfreiche Links zum Thema.

Steck mal in meiner Haut, Antirassismus, Aufklärung und Empowerment, Saskia Hödl und Pia Amofa-Antwi, EMF Verlag, ab 5 J.

Dieses sehr einfühlsam geschriebene Buch eignet sich für Eltern und auch sehr gut für Pädagog_innen. Gleich auf der ersten Seite geht es darum wie einzigartig und wertvoll jeder Mensch ist und, dass alle Menschen die selben Rechte haben.

Es wird beschrieben, wie wichtig es ist Unterschiede zwischen Menschen wahrzunehmen und wertzuschätzen. So werden die Kinder für vielfältige Lebenskonzepte und unterschiedliche Wohn- und Essgewohnheiten sensibilisiert. Außerdem geht es darum wie sich Rassismus für betroffene Kinder anfühlt und was man dagegen tun kann. Die Themen Kolonialismus, Enteignung und auch Antisemitismus sehr kindgerecht angesprochen und aufbereitet. Das Buch endet mit der stärkenden Botschaft, dass es besonders wichtig ist, einander kennenzulernen.

Ich schätze dieses Buch sehr, weil ich finde, dass es die Autorinnen auf einfühlsame Weise geschafft haben Kinder anzusprechen und ihnen geschichtliche Probleme zu erklären ohne Angst zu machen. Gelungenes Empowerment!

Der Bus von Rosa Parks, Fabrizio Silei, Verlagshaus Jacoby Stuart, ab 8 J.

Ein Großvaters besucht mit seinem Enkelkind ein Museum besucht und erzählt ihm die Geschichte seines Lebens. Es geht um die Rassentrennung in den USA und darum was der Mut von Rosa Parks damals ausgelöst hat. Sie weigerte sich für einen “weißen” Menschen den Platz frei zu machen. Damit begann eine der größten Protestbewegungen des Landes. Der Großvater erzählt von der Brutalität und den Ungerechtigkeiten, die Menschen mit dunkler Hautfarbe widerfahren ist und auch von seiner Angst vor dem Widerstand.

Mit diesem Buch lernen Kinder etwas über eine grausame Zeit in der Geschichte Amerikas und auch darüber, wie ein mutiges Nein! die Gesellschaft und ihre Gesetze verändern kann. Abgesehen von der wichtigen Botschaft sind auch die großflächigen Bilder in diesem Buch sehr eindrucksvoll.

Eine Frage der Haltung

Kinder sind meist unvoreingenommen. Sie sind offen und begegnen anderen grundsätzlich wertfrei. Vorurteile übernehmen sie automatisch von Erwachsenen. Die Haltung der Erwachsenen ist für Kinder Vorbild gebend. Auch wenn Kinder in einer aufgeklärten und aufklärenden Umgebung aufwachsen können sie leicht mit Rassismus konfrontiert werden.

Mein Sohn hat gerade erst lesen gelernt und weil es ihm großen Spaß macht, liest er alles, woran er vorbei kommt. Unlängst war es eine Holocaust Gedenktafel. Und schon hatte er viele Fragen. Wie das im “Mama-Alltag” nun mal so ist, versucht man dann beim Sonntagsspaziergang so nebenbei Geschehnisse wie den Zweiten Weltkrieg kindgerecht zu erklären. Auch in diesem Sinne können Kinderbücher über Rassismus sehr hilfreich sein.

Lust auf mehr?

• Hier findet ihr Buchempfehlungen zum Black History Month von der Schwarze Frauen Comunity.
• Beiträge zum Thema Empowerment stellen wir hier vor.
• Hilfreiche Bücher die uns Erwachsenen bei der Auseinandersetzung mit Rassismus geholfen haben, haben wir hier gesammelt.

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