Resilienz fördern

Keine Frage, diese letzten drei Jahre waren belastend und haben viele von uns auch manchmal an ihre Grenzen geführt. Besonders für die eigenen Kinder würden wir uns manchmal eine einfachere Welt wünschen, mit mehr Leichtigkeit und vielleicht auch mehr Zuversicht. Doch diese letzten Jahre mit Pandemie, Krieg und Klimakrise haben bei manchen Spuren hinterlassen, auch bei Kindern. Kein Wunder, dass es da manchen nicht gut geht. Und auch kein Wunder, dass man immer wieder von Resilienz spricht, auch heute, am Mental Health Day.

(cc) Sally Wynn, Pixabay

Eines sollte man dabei aber nicht aus den Augen verlieren: Oft geht es nicht nur darum, die Bedingungen zu ändern, sondern vor allem darum, unter schwierigen Bedingungen ein möglichst gutes Leben zu führen. Das ungefähr bedeutet es, resilient zu sein: Widerstehen zu können, sich nicht unterkriegen zu lassen, vielleicht so etwas ähnliches wie ein Stehaufmenschlein zu sein.

Wie wir die Resilienz unserer Kinder fördern können

Studien über Resilienz haben gezeigt, dass in widrigen, schwierigen Umständen es resilienten Menschen besser gelingt, sich von Kleinigkeiten aufbauen oder positiv beeinflussen zu lassen. Ein einzelner Mensch, der einem anlächelt, eine Blume am Wegesrand, dies kann viel Kraft geben. Das muss auch nichts Großes sein, es kann auch nur in kleinen Gesten oder mit wenigen Worten gezeigt werden. Eine Verkäuferin, die einen nett grüßt, ein Lehrer, von dem man sich als ganzer Mensch wahrgenommen fühlt, eine Nachbarin, die die unangenehme Stille im Lift mit einen kleinen Gespräch aufheitert, all das trägt dazu bei. Diese Impulse müssen also nicht unbedingt von den nächsten Angehörigen kommen. Aber wichtig ist, dass es solche Erlebnisse und so einen Menschen im eigenen Leben gibt.

(cc) Aline Dassel, Pixabay

Vielleicht habt ihr Lust euch mal zurückzulehnen und nachzudenken, wer euch in eurer Kindheit so einfällt. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass wir an unsere Kinder kaum weitergeben können, was wir nicht in uns selbst kennengelernt oder entwickelt haben. Ich kann mich heute noch an den Lehrer aus der dritten Klasse erinnern, von dem ich mich wahrgenommen und dadurch gefördert fühlte, oder an die Tante, die nach einem Streit mit den Eltern mich einfach in den Arm nahm.

von ThuyHaBich, Pixabay

Aber auch folgende Fragen aus dem 3 Säulen-Modell Resiliente Kinder vom Institut für positive Psychologie können euch dabei leiten:

1. Ich HABE …

Menschen, sich um mich kümmern und die mich mögen…
Menschen, an die ich mich mit meinen Fragen und Sorgen wenden kann …
Vorbilder…

(cc) Westfale, Pixabay

Vielleicht auch Menschen, bei denen ich sein kann, wie ich bin…
Menschen, die mir zutrauen, dass ich es schaffe, auch wenn es mir grad gar nicht leicht von der Hand geht…

2. Ich BIN …

liebenswert. …
voll mit Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht…
eine Person, die ihre Gefühle und Sorgen äußern darf…

(cc) Bob Dmyt, Pixabay

Vielleicht auch ich bin okay, so wie ich bin…
oder ich bin auch dann eine good enough mother/father/sister, wenn ich mal müde, unausgeglichen und ungeduldig bin…
auch dann noch gut, wenn ich mal Fehler mache, etwas nicht gleich verstehe oder mir bei etwas schwer tue und es verbockt habe…

3. Ich KANN …

Wege finden, um Probleme zu lösen. …
aktiv einen wertvollen Beitrag leisten und verstehen, warum die Situation so ist, wie sie ist. …
mich ablenken und für positive Gefühle sorgen

(cc) congerdesign, Pixabay

Vielleicht überlegt ihr, was euch Freude macht, wo ihr euch kompetent erlebt…
und begebt euch auch auf die Suche nach einem Hobby oder einer Tätigkeit, die euch gut tut, etwas, wo ihr eure Batterien aufladen könnt…
Dabei dürft ihr ruhig auch Fehler machen und beim Tun lernen…

Kinderbücher zum Thema Resilienz

Dieser Beitrag lehnt sich an das Konzept Resiliente Kinder vom Institut für positive Psychologie und Resilienzforschung an, welches neben Unterlagen und Workshops zur Förderung von Resilienz in Kindergarten und Volksschule anbietet. Dazu gibt es einerseits gratis Webinare aber auch das Kinderbuch Das Eulengeheimnis, das hier vorgestellt wird und mit einem Märchen die Resilienz von Kindern im Kindergarten und Volksschulalter fördern will.

Einen Gratis-Online-Kurs für Familien die die Resilienz fördern möchten gibt es beim
Österreichischen Kinderschutzbund
.

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BriG
Fotos (cc) Pixabay

2 comments on “Resilienz fördern

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