Weihnachten das Familienfest schlechthin – nicht nur für getrennt lebende Eltern ist das oft ein schwieriges Fest. Wenn man sich gerade “frisch” getrennt hat, ist es noch schwieriger. Man kann weder so weiter tun wie bisher, noch hat man schon was Neues, Passendes, Stimmiges gefunden. Um das Passende zu finden, war für mich die Auseinandersetzung mit ein paar Fragen hilfreich.
- Wie möchte ich am liebsten feiern?
Da ging es um zulassen der Trauer und die Antwort auf die Frage „Was ist die zweitbeste Möglichkeit des Feierns für mich?“.
Wenn die Beziehung zumR ExpartnerIn schwierig und mit Vorwürfen behaftet ist, dann ist es besser, getrennt und nicht als Familie zu feiern. Streit ist für Kinder belastender als getrennte Feiern, denn das getrennt feiern kennen sie meist schon.
Wenn man eh freundschaftlich verkehrt, dann spricht vielleicht gar nichts gegen ein gemeinsames Feiern. Obwohl das, spätestens wenn ein Elterteil eineN neueN PartnerIn hat, wieder zur Diskussion stehen kann.
- Auch mit dem Gedanken, das Kind an einem der Weihnachtsfeiertage an den/die ExpartnerIn abzugeben, muss man sich auseinandersetzten. Was macht das mit mir? Fühl ich mich außen vor oder genieße ich es eh, endlich wieder eine reine Erwachsenensache durchzuziehen? Besonders wenn das Schwere im Vordergrund steht, ist es hilfreich, sich schon im Vorfeld Unterstützung zu organiseren. Wer tut mir gut? Was ist hilfreich für mich?
Vielleicht treffe ich mich mit einer lieben Freundin, schließe mich an eine befreundete Familie an, feiere zur Abwechslung wieder mal mit meiner Ursprungsfamilie oder nutzte die Weihnachtszeit zum Arbeiten, gestalte die Wohnung um, mache Urlaub in der Südsee … Fein war für mich, solche Zeiten mit jemanden zu verbringen, die/der auch mit meiner auftauchenden Trauer umgehen konnte.
- Oft macht man den Kindern vorschnell Versprechen, dass sich an diesen Familienfeiern nichts ändern wird. Nachher, wenn wir alles durchdacht haben, machen neue Lösungen, die der Situation angemessen sind, für alle Beteiligten mehr Sinn.
- Idealerweise bespricht man die geplante Feier-Variante erst mit den Kids, wenn der Feiermodus unter den Eltern geklärt wurde. Und behaltet im Kopf: was heuer passt, kann nächstes Jahr anders sein – und das ist okay so.
- Kinder in die Entscheidungen einbeziehen? Mein Zugang ist, dass Kinder gerade in Trennungszeiten von besorgten, bemühten Eltern viel gefragt werden. Manchmal zu viel. Wenn das Kind das Gefühl bekommt, es soll jetzt Lösungen finden, die den Eltern schwer fallen, dann geht es auch in Richtung Loyalitätskonflikte. Das muss nicht sein. Kinder können mit vielen Varianten leben, wenn die beteiligten Erwachsenen dahinter stehen. Oberste Prämisse: So wenig unnötige (Elterliche-) Spannung und Stress wie möglich.
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BriG
Titelfoto © Brigitte Vogt
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