Gerade im Sommer, wenn es heiß ist, sind Wasserspiele eine wahre Freude. Dass dabei auch etwas Nettes entstehen kann, hat mich beim Batiken immer fasziniert. Da es auch schnell geht ist es eine ideale Bastel-Möglichkeit mit Kindern ab ca 5 J., die nicht allzu lange auf das Ergebnis warten wollen. Hier findet ihr eine Anleitung, wie DIY-Batiken mit Kindern funktionieren kann und ihr dabei auch verschiedene Altersgruppen fordern könnt. Eins allerdings vorneweg: und man im Park oder Hof ein bisschen
Das braucht ihr für’s Batiken
- Batikfarben – ich finde es immer einfacher, wenn es nicht zu viele unterschiedliche Farben gibt, gleichzeitig sollten es ausreichend sein, damit alle etwas machen können und nicht zu viel Wartezeit entsteht. Wenn ihr ein Shirt in mehreren Farben färben wollt, dann müsst ihr immer mit der hellsten Farbe starten. Manche Batikfarben müssen erwärmt werden, andere kann man auch mit kaltem Wasser verwenden.

- Stoffe oder Kleidung wie T-Shirts aus Baumwolle in hellen Farben – es muss nicht unbedingt weiß sein, aber die Eigenfarbe beeinflusst natürlich das Ergebnis und daher ist weiß natürlich ideal. Es geht eigentlich alles, aber neben sommerlichen Shirts eigenen sich auch Socken oder kleinere Stoffe für Nähprojekte. Wir haben z.B. Stoffquadrate für Servietten genommen, die wir erst nach dem Färben genäht haben.
- Behälter die groß genug für zu färbenden Sachen sind. Für jede Farbe braucht ihr ein eigenes Gefäß
- etwas zum Umrühren – das kann ein alter Kochlöffel oder ein Holzstab sein, allerdings sollte er glatt sein, damit er die Kleidung beim Umrühren nicht beschädigt

- Gummiringerln, Küchengarn oder Paketschnur – damit gestaltet ihr das Muster
- Gummi-oder Einweghandschuhe in der passenden Größe
- Eventuell eine Eieruhr zum Einstellen der Einwrikzeit.
- Bügeleisen – Batikfarbe kann man durch Büglen fixieren, falls dir das zu unsicher ist, kannst du auch Essig zum Fixieren verwenden. Damit der gefärbte Stoff nicht auf euer Bügelbrett oder euer Bügeleisen abfärbt, braucht ihr einen Stoff, der sich verfärben darf.

- Unterlage – wir haben die eigentlich nur unter die einzelnen Eimer und den Wäscheständer gegeben, aber passt auf, denn wenn auf so eine Unterlage Wasser kommt, kann es ganz schön rutschig werden.
- Die Vorbereitungsarbeiten, das Falten, Abbinden, Umwickeln könnt ihr gut in der Wohnung machen, für das Ausspülen sind wir aber in den Hof gegangen.
Shibori – Batik auf Japanisch
Bestimmt habt ihr schon Fotos von blau-gebatikten Stoffen gesehen, die mit der Shibori-Technik entstehen sind. Shibori wird Batik auf Japanisch genannt, bei der durch bestimmtes Falten, Abbinden, Knoten und Nähen verschiedene Muster entstehen. Dabei lassen sich auch besondere Muster erzeugen, indem ihr Fließen- oder Holzstücke, Murmeln oder Steine in die Faltung einarbeitet.

Mir gefällt diese Technik sehr und ich wollte es unbedingt ausprobieren, weil ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie diese Muster entstehen. Daher habe ich nach Anleitungen gesucht und bin bei den Büchereien Wien fündig geworden. Mir hat dieses Shibori-Buch besonders gefallen. Ihr könnt es euch z.B. bei den Büchereien Wien oder gratis in der IFP-Bibliothek ausborgen. Als ich letztens Besuch von einer befreundeten Familie mit Kindern im Volksschulalter hatte, haben wir es gleich ausprobiert.
DIY-Batiken mit Kindern
- Farben hatte ich schon besorgt, daher suchten wir Töpfe und Schüsseln zusammen und holten Rührhölzer, Gummiringerln und Schnüre.
- Dann haben wir aus einem Stoffband, das ich von einem Nähprojekt hatte, Quadrate und Rechtecke für Servietten abgetrennt. Dadurch hatten wir viele Möglichkeiten, unterschiedliche Techniken des Faltens und Abbindens auszuprobieren, worauf wir alle Lust hatten, da uns Shibori noch gänzlich unbekannt war.

- Dann ging es ans Zusammensuchen von Material, das wir einarbeiten wollten: Ich hatte kleine dreieckige Fließenreste, Steine, Murmeln und natürlich unterschiedliche Holzstäbe. Besonders diese vielfältigen Möglichkeiten sind bei uns gut angekommen und haben richtig Spaß gemacht.
Sich inspirieren lassen und ausprobieren
- Als nächstes schauten wir uns die Anleitungen an und probierten dann nacheinander verschiedene aus. Dieser Schritt ist spannend, weil man sieht, wie viele unterschiedliche Muster es geben kann. Dadurch wird auch die eigene Fantasie angeregt: Was gefällt mir am besten? Und was könnte da noch alles gehen?
- Wir wählten dann unterschiedliches Material aus und wickelten und falteten die Stoffe drum herum, sodass kleine Stoffpakete entstehen.
- Als nächstes mussten die Stoffe abgebunden und verschnürt werden. Da es wichtig ist, dass die Stoffe fest abgebunden werden, brauchten die Kinder bei diesem Schritt Hilfe.
Färben
- Da es dann ans Färben ging, haben wir die fertig vorbereiteten Stoffbündel inklusive Schüsseln mit in den Hof genommen. Ich wollte nicht, dass bei mir in der Wohnung überall Farbspritzer sind, die ich dann vielleicht nicht mehr raus bekomme. Und da die Farbe auch nicht warm gemacht werden musste, konnten wir einfach den Wasserhahn unten verwenden. Außerdem konnten wir sie dort auch aufhängen.

- Dort haben wir zuerst die einzelnen Behälter mit den unterschiedlichen Farben laut Anleitung zubereitet, wobei wir von jenen Farben – bei uns eindeutig blau – wo mehr Interesse bestand, auch mehr gemacht haben.
- Dann wurden die Stoffbündel eingeweicht und während dem Warten haben die Kinder gleich neue Ideen entwickelt und wir sind alle nochmal hoch in die Wohnung um eine 2. Ladung zu gestalten.

- Nach der Einwirkzeit haben wir die Stoffe rausgenommen. Manche haben sie gleich ausgepackt und auf den Wäscheständer gehängt, andere haben sie noch ein bisschen einfach verschnürt auf dem Wäscheständer liegen gelassen. Beim Aufhängen solltet ihr darauf achten, dass die Stoffe nicht aneinander ankommen, da sonst Verfärbungen auftreten können.
Fixieren der Stofffarbe
- Da es ein heißer Tag war, sind die kleinen Stoffteile schnell getrocknet. Zum Fixieren mit dem Bügeleisen ging es nochmal hoch in die Wohnung. Wir haben die gefärbten Serviettenstoffe in einen alten Kopfpolsterbezug gegeben, damit sich weder das Bügeleisen noch das Bügelbrett verfärbten. Das Bügeln der Servietten hat den Kindern Freude bereitet, allerdings war auch hier ein wachsames Auge und manchmal auch eine helfende Hand wichtig.

- Zum Schluss hatten wir viele schöne bunte unterschiedliche Servietten, die wir jetzt gerne verwenden und die Kinder haben schon von weiteren Färbeprojekten mit T-Shirts und Sportleggins gesprochen.
Lust auf mehr?
- Habt ihr Lust noch mehr mit Stoff zu gestalten? Dann bemalt ein T-Shirt und haucht ihm damit neues Leben ein, oder gestaltet mit Serviettentechnik oder dem Foliencutter euer eigenes Turnsackerl.
- Von Handschmeichler und Experimenten mit Lehm oder Solarpapier, über Schiffchen basteln bis zum DIY-Peeling: Hier findet ihr unsere Basteltipps für den Sommer: blog.kinderinfowien.at/diy.
- Lust auf Wasserspiele? Vom Wasserpark bis zum Wasserspielplatz, alle Infos zu Wasserspielen in Wien haben wir auf der Infoliste Matsch & Gatsch gesammelt.
BriG; Fotos (c) Brigitte Vogt