Kennt ihr den Kauf-Nix-Tag? Ich kannte ihn auch nicht, bis ich ihn durch meine Töchter kennen gelernt habe. Gerade jetzt vor Weihnachten, in der Zeit wo am meisten gekauft und konsumiert wird, findet am 29.11. immer der KAUF-NIX-TAG statt. Nach dem Kaufrausch vom Black Friday ist das so eine Sache, von der ich denke, dass es Sinn macht, darüber zu schreiben. Denn schließlich sind wir alle, nicht nur in Bezug auf soziale Gerechtigkeit und Klimakriese, gefordert, uns über Konsumerziehung Gedanken zu machen.
Worum geht es beim Kauf-nix-Tag?
Dabei geht es um einen bewussten Konsumverzicht für 24 Stunden. Aber auch um die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten und den Protest gegen ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien.
Die Idee dazu kommt – wie so vieles – aus Amerika. Dort ist dieser Tag, der Freitag nach dem Erntedankfest (Thanksgiving), an dem viele Amerikaner frei haben. Deswegen bietet der Handel an diesem Tag viele Rabatte und Schnäppchen an. Das regt zum Einkaufen an und der „Black Friday“ ist damit der fünft umsatzstärkste Tag des Jahres. Kein Wunder, schließlich freuen wir uns alle über ein Schnäppchen.

Genau da setzt der Kauf-Nix-Tag an. Bei all dem Überfluss, ab und zu über das eigene Konsumverhalten nachdenken, es sich bewusst machen, sich vielleicht auch mit den Kindern darüber zu unterhalten, finde ich wichtig. Daher bin ich froh, dass das an der Schule meiner Töchter aufgegriffen wurde.
Warum shoppen wir eigentlich so viel?
Viele von uns leben in Welten, die zum Shoppen anregen: Werbung gibt’s überall, am Handy, auf Social Media und sogar im (Kinder-)Fernsehen. Und meist wird diese Werbung mittlerweile personalisiert, also geschickt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Kein Wunder, dass es da schwer fällt, zu widerstehen, wenn so viele Bedürfnisse erzeugt werden. Und wenn dazu auch noch vermeintliche Schnäppchen warten.

Für manche ist der schnelle Klick zur Gewohnheit geworden, und manchmal ist es auch einfach das Glücksgefühl, wenn man etwas kauft, das uns zum Shoppen anregt. Auch Langeweile wird manchmal mit Shoppen bekämpft. Leider ist das für viele auch ein Weg in die Schuldenfalle.
Was tun, wenn es zur Gewohnheit geworden ist?
Wenn ihr zu denen gehört, für die Shoppen schon fast zur Sucht geworden ist, dann lest hier bei Utopia nach, mit welchen Tricks ihr aus der Shoppingfalle rauskommt und euch dadurch nicht nur Geld spart. Da erfahrt ihr übrigens auch, warum weniger Konsum glücklich macht. Hier haben wir Tipps vom Profi, was ihr tun könnt, wenn es bei euch schon in Richtung Schuldenfalle geht.
Konsumerziehung
- Vielleicht sucht ihr auch Anregungen zu Konsumerziehung? Dabei gibt es in Wien auch für Schulklassen viele Möglichkeiten z. B. im Coco Lab, im Flip oder Workshops mit den Wiener Bildungschancen.
- Überlegungen, was man gewinnt, wenn man weniger besitz und warum das auch für Kinder hilfreich ist, haben wir hier gesammelt: Minimalismus – echt jetzt?

- Wir teilen hier auch unsere Überlegungen zum Auswählen und Ablehnen oder Reduzieren und nachhaltigen Schenken. Wenn ihr Unterstützung oder Motivationshilfe braucht, dann helfen euch auch diese Buchtipps zum Ausmisten weiter.
- Falls ihr euch in das Thema vertiefen möchtet, dann kann ich den Lehrgang Ich habe genug von SOL empfehlen, den ihr auch als Fernkurs besuchen könnt.
- Und wenn schon Shopping, dann sind nachhaltige Ideen wie Second Hand besser. Anregungen dazu findet ihr bei der Orange Week vom 48 Tandler.