Urlaub – diese Flops hätten wir uns sparen können

Manchmal läuft trotz guter Planung im Familienurlaub nicht alles so wie, man es sich vorgestellt hat. Klar, das ist eh fast immer so, werdet ihr sagen. Zurecht, denn weder das Wetter noch die Nachbar*innen sind immer planbar und meist kommt es anders als erwartet. Aber gerade bei den ersten Urlauben mit Kindern ist man manchmal noch nicht so geübt und übersieht Einiges, mitunter auch etwas Wesentliches. Deshalb haben wir herumgefragt und viele Tipps bekommen: Urlaub – diese Flops hätten wir uns sparen können, vielleicht sind sie auch für eure Urlaubsplanung hilfreich. Mein wichtigstes Learning hatte ich gleich bei unserem ersten Familienurlaub.

Statt Schwimmen im Meer, dümpeln am Pool

Ich bin eine leidenschaftliche Schwimmerin und eine begeisterte Mutter. Doch bei unserem ersten Urlaub mit Kind, hatte ich die Notwendigkeit dieser Balance noch nicht so klar vor Augen. Freunde, ebenfalls mit Kleinkind, hatten uns einen Campingplatz in Grado empfohlen, auf der sie mit ihrem kleinen Sohn einen wunderschönen Urlaub verbracht hatten.

Die Anlage sah super aus und bot auch viel: direkt am Wasser, mit Swimmingpool, Minigolfanlage udn viel Natur drumherum wo man Tiere beobachten konnte. Wir mieteten uns ein Mobilhome, packten Federballschläger ein und freuten uns auf ausgiebiges Schwimmen, Federballspiel und lange Abende bei einem Glas Wein.

Doch statt dessen war das Meer in der Lagune schlammig und nicht tief genug. Auch in Grado störten mich die endlos erscheinenden Wanderungen zum tiefen Wasser. Also zog ich meine Runden im Pool, der zwar ganz okay war, aber eben nicht das, was ich erhofft hatte. Zudem war unser Mobilhome ohne Schatten spendende Bäume und daher total überhitzt. Unsere Tochter war deswegen abends munter wie nie. Statt Federball und gemütlicher Paarzeit, tauchten wir in das südliche Familienleben ein, wo auch um 22:00 kleine Kinder noch am Marktplatz spielen. Das Animationsprogramm für Kinder war noch nichts für unsere Tochter, aber das hatten wir eh nicht eingeplant.

Leider war auch das Spielen im Sand bei meiner Tochter zu dieser Zeit noch gar nicht so gefragt. Sie saß bei uns auf der Decke, spielte mit allem möglichen und bewegte sich wenig. Ich realisierte, dass wir ruhig einen Urlaub an einem Steinstrand buchen hätten können, von dem ich ins tiefe Meerwasser hüpfe.

Schöne Erinnerungen trotz Learnings

Trotzdem ist mir dieser Urlaub nicht nur in schlechter Erinnerung. Wir brauchten ein bisschen, um unsere Erwartungen loszulassen und uns auf das einzustellen, was war. Aber die Anlage bot auch viel und die Gegend war richtig schön. Die herrlichen Spaziergänge in der Dämmerung sind mir in Erinnerung geblieben. Auch die beeindruckende Basilika von Aquileia und das unkomplizierte Dasein am Campingplatz haben mir sehr gefallen.

(cc) marco2204, Pixabay

Wir sind Jahre später mit älteren Kindern im Frühling wieder gekommen. Und ich war noch ein paar mal mit dem Kajak dort in der Lagune unterwegs. Doch so richtig das Gelbe vom Ei war diese Urlaubsdestination zu dieser Zeit nicht.

Wie hätten wir uns diese Flops sparen können?

Am Heimweg hatten wir noch ein paar Tage bei den Großeltern in Kärnten. Die Nächte waren kühl im großen Haus. Außerdem genossen wir als Paar den Freiraum, wenn unsere Tochter bei der Tante blieb oder wir gemeinsam mit Freund*innen Schwimmen gingen. Und die Seen dort sind sowieso superschön. Da habe ich mich gefragt: Wie bin ich nur auf diesen Urlaubs-Tipp hineingefallen?

Vermutlich einfach deswegen, weil wir als Eltern in Bezug auf Urlaubsplanung noch ungeübt waren. Wir Erwachsenen konnten uns wunderbar abstimmen und hatten unsere Urlaubs-Balance zwischen Lesen und Unterwegs sein schon vor Jahren gefunden. Aber als Eltern planten wir es in erster Linie in Hinblick auf unser Kind. Es sollte keine weite Anreise sein und kindertauglich auf Empfehlung von anderen Eltern.

Aber anstatt nur nach den Bedürfnissen der Kinder zu fragen, hätte ich mich auch z. B. nach Möglichkeiten bezüglich Schwimmen erkundigen können. Denn das habe ich daraus gelernt: Ein Familienurlaub funktioniert dann gut, wenn die Bedürfnisse aller Beteiligten abgeholt werden. Und wahrscheinlich sind gerade die Flops genau das, wo wir am meisten für die Planung der zukünftigen Familienurlaube gelernt haben.

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BriG; Titelbild (c) Brigitte Vogt, Fotos (cc) Pixabay und Brigitte Vogt

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