Gestern hat wieder das re:pair-Festival in Wien gestartet und ich freu mich schon seit Wochen darauf. Nicht nur, weil es bei mir einiges zu reparieren gibt, sondern auch, weil es da so interessante Anregungen gibt, die ich nicht versäumen möchte.

Reparieren beim re:pair Festival

Sicher kennt ihr das das: Etwas geht kaputt und man weiß, dass man das reparieren kann, also wirft man es nicht weg sondern hebt es auf. Dann kugelt es wochenlang herum und irgendwann nervt es so, dass man sich vielleicht doch für den vermeintlich einfachen Nachkauf entscheidet. Da setzt auch das re:pair Festival an. Zuallererst braucht man nämlich etwas, das kaputt ist. Und da viele Dinge in der Gruppe mehr Freude machen, lädt das re:pair Festival dazu ein, gemeinsam das unliebsame Reparieren anzugehen. Und die Unterstützung und auch Kleinteile sind dabei gratis.

In einer Welt mit begrenzten Ressourcen ist es auch ein gutes Gefühl, dass man Vieles länger nutzen kann, als man dachte. Klar, es gibt fast alles auch günstig über Second Hand zu erwerben, aber Müll zu vermeiden ist immer eine gute Alternative. Wenn ihr euch dafür interessiert, schaut doch bei unseren Beiträgen zum Nachhaltigen Leben als Familie vorbei.

Reparieren macht Freude

Letztes Jahr habe ich mir einige Sachen vorbereitet, die ich gerne reparieren wollte, oder zumindest wissen wollte, ob es noch Sinn macht. Dass reparieren Spaß macht, das war mir vorher nicht so bewusst. Aber als die Kaffeemaschine dann wieder lief wie am Schnürchen, da hat mich eine richtige Freude gepackt. Ja, Reparieren stärkt eindeutig das Selbstwirksamkeitserleben, zumindest wenn es hinhaut 🙂

Gerade schwierige Dinge, oder solche, die ich als kompliziert und langwierig einschätze, geh ich nicht gerne alleine an. Ob eine Mehrtages-Wanderung oder ein neue Broschüre, gemeinsam mit Freund_innen oder Kolleg_innen geht mir das gleich viel leichter von der Hand. Und mit dem reparieren ist es auch so: Gemeinsam mit anderen raff ich mich eher dafür auf. Für heuer habe ich mir auch schon einiges vorgenommen.

Blusenreparatur mit Visible Mending

Mein geliebtes Oversize Seidenhemd ist hängengeblieben und kaputt gegangen. Mein Lieblingsschneider, der sonst für alles eine Lösung weiß, hat die Reparatur abgelehnt. Das geht nicht, meint er. Ich hab so eine Idee, dass das mit Visible Mending gehen könnte und auch noch gut ausschaut.

Lassen wir uns überraschen. Dazu gibt es auch Familien-Workshops z. B. im Volkskunde Museum oder Kinderkurse z. B. in der SOHO Ottakring.

Zum Lampendoktor

Ich bastle gerne und habe schon Einiges repariert. Eine Lampe neu verkabeln ist einfacher als gedacht, auch einen Schalter hab ich schon eingebaut. Aber was ist, wenn da ein Ersatzteil einer alten Lampe kaputt ist? Da erwarte ich mir Hilfe beim Lampendoktor in der SOHO Ottakring.

Sesselambulanz

Der Sessel stand bei uns auf der Straße zur freien Entnahme. Da er eine Bruchstelle hat, die nicht schön aussieht und vielleicht ja auch plötzlich durchbricht, wurde er wohl weggegeben. Ich würde den Sessel gerne für den Garten verwenden und ihn auch neu bespannen. Daher möchte ich bei der Sesselambulanz nachfragen, ob das noch Sinn macht. Dafür werde ich wahrscheinlich auch nur mit einem Foto hingehen und bin schon neugierig, ob ich den Sessel hinbekomme oder schlussendlich doch entsorgen muss.

Habt ihr schon eine Idee, was ihr gerne reparieren möchtet? Schaut euch doch einfach das Programm an, vielleicht ist ja auch ein Teppich oder Wollpullover über eine Reparatur dankbar oder ihr kleidet euch bei der Kleidertauchparty neu ein. Und falls es sich beim re_pair Festival nicht ausgeht, dann gibt es ja auch einige Repaircafe`s in Wien, oder ihr nutzt den Reparatur-Gutschein für jene Dinge, die ihr nicht selbst reparieren könnt. Ob Geschichten für Kinder, Stoff Flohmarkt im Recycling Cosmos oder bei den Lectures, das re:pair-Festival hat viel zu bieten und ich freu mich schon darauf.

Von Basteln mit Naturmaterial, über’s Garteln in der Stadt mit Kindern bis zu Zero Waste für Faule: Noch mehr Ideen, wie ihr als Familie nachhaltig leben könnt, stellen wir euch hier vor.

BriG
Titelbild © kollektiv fischka_Stefanie Freynschlag; Fotos (c) Brigitte Vogt