Graffiti und Streetart spazierend entdecken

Manchmal ist es gar nicht so einfach, den Nachwuchs ins Freie zu locken. Einfach so spazieren gehen ist fad, weil man am Handy die ganze Welt ins Zimmer holen kann. Da können die großen Wandgraffitis ein Anreiz sein. Denn in Wien gibt es wirklich coole Streetart von internationalen Künster_innen. Diese Kunst lädt gratis zum Entdecken ein und ganz nebenbei bewegt man sich auch ein bisschen. Dieser Spaziergang dauert ca. eine Stunde und führt an vier Spielplätzen vorbei.

Janinski – Windmühlgasse 17

Wir starten beim MuseumsQuartier, wo man nicht nur gut rasten und Kultur genießen kann. Ihr könnt auch gleich in der Kinderinfo vorbeischauen und euch mit Infos zu Familienfreizeit versorgen. Oder ihr werft einen Blick von der Libelle und dann geht’s los. Vom MuseumsQuartier gehen wir zur Mariahilfer Straße, der wir rechts bis zur Windmühlgasse folgen.

Oula Al Khatib – Windmühlgasse 17

Wenn ihr linker Hand bei der Capistranigasse 1 einen Blick zur Stiege werft, seht ihr dort Bilder von Monsieur Monsterzeit und Kashink, Yotto Bano, das beim Streetart-Festival Calle Libre 2015 entstanden ist. Die restlichen z. B. von Jerson Jimenez sind leider schon ziemlich übermalt.

Axel Schindler – Stiegengasse 20

Spongebob findet ihr bei Windmühlgasse 16, der von einem unbekannten Künstler gestaltet wurde. Weitere Graffitis gibt es am Eckhaus Nummer 17 bei der Amonstiege und unten in der Stiegengasse. Beim Haus Windmühlgasse 17 wurden mehrere Teile gestaltet und ein großes Mural von der chilenischen Künstlerin Anis Anis (siehe Titelbild) findet ihr am Haus Nummer 21.

Spongebob von Unbekannt in der Windmühlgasse 16

Nach knapp 15 Minuten erwartet euch die erste Spielpause im Esterhazy-Park. Dort gibt es einen sehr netten Spielplatz, auf dem ihr euch bei den Wasserfontänen auch gut abkühlen könnt. Da dort das Haus des Meeres ist, wurde die Mauer des Spielplatzes passend dazu mit Fischen verziert. Übrigens ist beim Ballspielkäfig im Esterhazypark auch eine Wiener Wand, wo ihr legal Graffitis gestalten dürft.

Naskool – Gumpendorfer Straße gegenüber Nr. 63 beim Haus des Meeres

Durch die Schadeckgasse führt uns der Weg hinauf zum Amerling Gymnasium. Dort ziert seit vielen Jahren ein cooles Graffiti mit maßstabgetreuen übereinanderliegenden Tieren vom belgischen Street-Art-Künstler ROA die Wand. Leider ist es teilweise übermalt worden.

ROA – Schadeckgasse 3

XTRA-Tipp: Wenn euch ROA auch so gut gefällt wie mir, findet ihr bei der Westbahnstraße 13 oder an der Spittelauer Lände bei Stadtbahnbögen 335 weitere Bilder von ihm. Bei Viennas First Outdoor Gallery an der Lände gibt es überhaupt viel zu sehen.

Künstler ROA – Spittelauer Lände Stadtbahnbögen 335

Weiter geht’s die Schadeckgasse hinauf zur Mariahilfer Straße, der wir nach rechts bis zur Kirchengasse 40 folgen, wo ihr von Broken Fingaz ein lustiges Gemälde findet. Und dann spazieren wir zur Nummer 44, die ihr in knapp 15 Minuten links erreicht. Das große berührende Wandbild dort ist beim Streetart Festival Calle Libre 2020 entstanden. Dieses Festival findet jährlich im Sommer statt. Dabei wurden schon sehr viele tolle Murals in Wien erstellt. Einen Graffiti-Spaziergang, der entlang solcher Streetart führt und dabei vier Spielplätze einbezieht, stellen wir hier vor.

Künstler David Leitner – Kirchengasse 44

Unser Weg geht die Kirchengasse wieder zurück. Wer möchte kann bei der Siebensterngasse links um die Ecke in 5 Minuten den Siebensternpark besuchen, wo es neben Spielmöglichkeiten auch ein ÖKlo und natürlich Trinkwasser gibt.

Künstler Millo – Andreaspark

Wir schlängeln uns dann durch den 7. Bezirk über die Siebensterngasse, links biegen wir in die Mondscheingasse ein, wo euch bei der Nummer 17 ein entzückendes Bild von Stinkfish erwartet. Ihr geht weiter und biegt links in die Zollergasse ein. Von dort geht es weiter rechts in die Lindengasse, wo es bei der Nummer 40 ein Bild von Rotkäppchen & Goliath zu bestaunen gibt. Ihr folgt der Lindengasse weiter bis zur Andreasgasse, in die ihr einbiegt.

Künstler hnrx – Andreaspark

Nach knapp 15 Minuten erreicht ihr den Andreaspark. Beim Andreaspark gibt es nicht nur die großen Streetartgemälde vom italienischen Streetartkünstler Millo und ein zweites vom Künstler hnrx. Außerdem wurde auch die kleine Mauer, die den Park umfasst, bunt, fröhlich und cool gestaltet. Initiiert wurde dieses Projekt von einer Mutter, da die beschmierten Mauern bei ihr und ihren Kindern keine gute Stimmung verbreiteten.

Fabian Hämmerle und Schüler der Berufsschule Apollogasse– Andreasgasse/Andreaspark

Daraus entstand dann eine Kooperation einer Agendagruppe mit der Berufsschule Apollogasse, dem Verein KUS und dem Graffiti-Künstler Fabian Hämmerle. Zusammen wurden die einfassenden Mauern gestaltet.

Fabian Hämmerle und Schüler der Berufsschule Apollogasse – Andreaspark/Richtergasse

Zu guter Letzt begeben wir uns noch zu einem meiner Lieblingsgraffiti in der Zieglergasse 34, direkt neben dem Flash Mädchencafe. Der Weg dorthin dauert nur 10 Minuten und führt die Andreasgasse zurück und durch den Druchgang beim Haus 50 in der Lindengsse hindurch bis zur Ahorngasse, in die wir links einbiegen, wo auch der kleine Dorothea-Neff-Park liegt. Wir folgen der Ahorngasse bis zur Zieglergasse, wo wir rechts einbiegen.

Künstlerin Mandarina Brausewetter Zieglergasse 34

Das Flash Mädchencafe ist ein partizipatives Mädchencafé, der Raum nur für Mädchen* und junge Frauen* anbietet, die ihre Freizeit dort verbringen wollen. Neben Café-Bereich und Bar, gibt es dort PCs, WIFI und eine Schreibwand. Außerdem ist im Hof eine Graffitiwand, auf der ihr euch ausprobieren könnt. Keine 10 Minuten weiter in der Neustiftgasse 89 liegt das Cult.Cafe das Kaffeehausatmosphäre ohne Konsumzwang für alle zwischen zehn und 22 Jahren anbietet und auch einen kleinen Schanigarten hat.

Lust auf mehr?

Naskool – Gumpendorfer Straße gegenüber Nr. 63 beim Haus des Meeres

Was ist eure liebste Streetart? Über welches Graffiti freut ihr euch im Alltag? Schickt uns Fotos und Copyright, dann machen wir einen neuen Blog-Beitrag mit euren Bildern.

BriG
Fotos (c) Brigitte Vogt, Titelbild Künstlerin Anis Anis – Windmühlgasse 21

3 comments on “Graffiti und Streetart spazierend entdecken

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