Kinderbücher zum Black History Month

Als ich im Frühling 2020 Gender Studies zu studieren begann, wurde in der Aula der Hauptuni an wichtige Menschen gedacht, die am der Alma Mater Rudolphina studiert und gelehrt hatten. Da waren große beeindruckende Bilder, aber es war keine einzige Frau dabei. Und da waren auch keine People of Colour* dabei, niemand, dem im Black History Month gedacht wurde.

Wie wir Geschichte erzählen hat immer etwas mit unserem Blick zu tun, mit unserem Menschenbild. Wer darin vorkommt und wer nicht, hat daher auch immer mit Privilegien zu tun und genauso mit Ausschlüssen. Darum geht es auch beim Black History Month.

Büchertisch in der Bücherei Philadelphiabrücke in Meidling zum Black History Month

Ursprünglich kommt der Black History Month aus den USA, aber mittlerweile feiern ihn auch einige andere Länder im Februar. Dabei geht es darum, die Leistungen von Menschen der afrikanischen Diaspora besonders zu würdigen. In den USA steht der Black History Month jedes Jahr unter einem anderen Thema, heuer ist es Black Resistance, also Schwarzer* Widerstand.

Black History Month in der Bücherei Meidling

Vorletzte Woche war ich in der Bücherei Meidling, um mir ein bestimmtes Buch zu holen. Dort war der Büchertisch zum Black History Moth gerade fertig aufgebaut. Selbstverständlich waren dort auch Kinderbücher zu finden. Da waren Kassiker, die man auf so einem Büchertisch erwarten würde wie z. B. ein Kinderbuch über Martin Luther King, Rosa Parks, Maya Angelou, Muhammad Ali, Josefine Baker, Harriet Tubman oder Amanda Gorman.

Und natürlich sind dort auch Bücher von bekannten Schwarzen Schriftsteller_innen für Erwachsene, die man echt gelesen haben sollte wie z. B. James Baldwin, Toni Morrison, Maya Angelou oder Bücher mit Grundlagentexten zu Schwarzem Feminismus.

Kinderbuchempfehlungen

Bestimmt gibt es viele tolle Kinderbücher, die sich hier eignen würden. Manche, die Meine Traum-Familie, Martin Luther King, Rosa Parks oder Family Coloring Book haben wir auch schon an anderer Stelle beschrieben. Die folgende Liste hat mir Mag.a.DSA Esther Maria Kürmayr zur Verfügung gestellt, die Obfrau der Schwarze Frauen Community. All diese Kinderbücher könnt ihr euch in den Wiener Büchereien ausborgen, mit Kindern sogar gratis.

  1. A little like you – Ein bisschen wie du. Lilly Axster, Christine Aebi, Henrie Dennis, Jaray Fofana, Zaglossus.
  2. DAS machen – Projektwoche Sexualerziehung. Lilly Axster, Christine Aebi, de’A Verlag.
  3. Der Bus von Rosa Parks. Fabrizio Silei, Maurizio A.C.Quarello, Jacoby & Stuart Verlag, das wir hier beschrieben haben.
  4. Du gehörst dazu. Mary Hoffman, Ros Asquith, vom Fischer Sauerländer Verlag, das wir hier beschrieben haben.
  5. Ich bin ein Kind und habe Rechte. Alain Serres, Aurélia Fronty, Nord-Sued Verlag.
  6. Julian ist eine Meerjungfrau und Julian feiert die Liebe, Jessica Love, Knesbeck Verlag.
  7. Kofi – Das afrikanische Kind. Patrick K. Addai, ADINKRA Verlag.
  8. Kwajo und das Geheimnis des Trommelmännchens. Meshack Asare, VSA – Verlag.
Meine Traum-Familie. (c) SFC Schwarze Frauen Community Austria

9. Little Leaders. Mutige Frauen der Schwarzen Geschichte. Vashti Harrison. Zuckersüß Verlag, das wir bei den Mut-Mach Büchern für Mädchen beschrieben haben. Das Buch Little Leaders. Exceptional Men in Black History fand ich am Büchertisch der Bücherei.
10. Madisou. Christine Nöstlinger, Frank Abu Sidibé, Dachs-Verlag, das es auch in Spanisch und Katalanisch gibt.
11. Mein Weg mit Vanessa. Kerascoet, Aladin Verlag, das von buuuch rezensiert wurde.
12. Sulwe. Lupita Nyong´o,Vashti Harrison in Englisch, Simon & Schuster Books for Young Readers, das wir hier beschrieben haben.
13. The Princess and the Pea. Retold, Illustrated: Rachel Isadora, in Englisch, von‎ Puffin Books, das ihr euch auch auf YouTube anschauen könnt.
14. The Snowy Day. Ezra Jack Keats. Pappbilderbuch in Englisch von Viking Books for Young Readers
15. Yorùbá – Afrikanische Märchen mit Liedern. Babátólá Alóba, Edition Aloba.

Viel Spaß beim Lesen!

BriG
Fotos (c) Brigitte Vogt

*Die Begriffe Schwarze sowie auch People of Colour (kurz PoC) oder Black, Indigenous, People of Colour (kurz BIPoC) sind Selbstbezeichnungen. „Schwarze“ wird immer mit großem S geschrieben, weil es dabei nicht um die Farbe geht, sondern um die soziale Position und Rassismuserfahrungen, die rassifizierte Menschen machen. 

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