Vatertag? Ja genau, das ist heute! Da denkt man vielleicht an den eigenen Vater, überlegt man sich vielleicht: Soll man Vatertag feiern? Was macht einen guten Vater aus? In welchen Punkten will man so sein, wie der eigene Papa? Oder auch, wer ist überhaupt mein Vater? Hier stellen wir euch ein paar Kinderbücher vor, die sich mit Vätern beschäftigen und die uns gut gefallen haben.
Was Papis am besten können. Lynn Munsinger, Laura Numeroff. Lentz Verlag
Ein Buch, das bei dem Thema einfach mit dabei sein muss! Wir wissen alle, was Papas am besten können: Im Park wilde Spiele spielen, Fahrrad fahren beibringen, Blödsinn machen und den Hund föhnen. Vielleicht aber auch den Garten zum Blühen bringen, dich trösten wenn du traurig bist und den fehlenden Knopf beim Teddybären annähen…
Dieses Buch ist ein Muss für alle, die geschlechts-sensibel erziehen wollen! Denn es zeigt die Vielfalt von Menschen, indem es ganz unterschiedliche Tiere darstellt, unabhängig vom Geschlecht. Und wenn man das Buch umdreht, erfahrt ihr, was Mamis am Besten können. Da werdet ihr mit Sicherheit ein Déjà-vu erleben.
Mein Papa, der ist groß und stark, aber… Coralie Saudo, Kris Di Giacomo. Carlsen Verlag
„Ich will nicht ins Bett!“, kennt ihr das? Man versucht es freundlich zu erklären, dann mit Strenge, mit Geschichten vorlesen, doch es dauert ewig. Genau darum geht es in diesem Buch, nur sind die Rollen vertauscht und das macht die Geschichte gleich viel lustiger und ermöglicht es, mit ein bisschen Distanz über schwierige Abendrituale zu schmunzeln.
Wo ist Papa? Ein Buch über zwölf verschiedene Familien. Mirna Funk, Maayan Sophia Weisstub.
Als ich das Buch das erste Mal oberflächlich durchblätterte gefiel es mir nicht besonders. Die Bilder sprachen mich nicht an und es war mir zu viel Text. Doch dann begann ich zu lesen. Die Geschichte handelt von Ella, einem Löwenkind, das allein bei seiner Mutter lebt und seinen Vater kennen lernen möchte, weil sie das Gefühl hat, es fehlt ihr etwas. Die Mutter steigt darauf ein und so machen sie sich auf eine weite Reise von Tansania bis nach Indien. In jedem Land lernt Ella unterschiedliche Familien kennen. Ihre neugierige Frage, wer der Papa des betreffenden Kindes ist, zeigt ihr viele unterschiedliche Familienformen auf. Schlussendlich lernt sie auch ihren Vater kennen, der natürlich ganz anders ist, als sie ihn sich vorgestellt hat.
Ein Buch, das nicht nur wunderbar die Vielfalt von Familien aufzeigt, sondern auch, worauf es eigentlich ankommt. Und auch, dass Väter ganz unterschiedlich sein können.
Mondpapas. Regina Deertz, Leonie Rösler. Mabuse-Verlag
Das Buch richtet sich an Kinder mit abwesenden Vätern und wurde von einer Kindertherapeutin geschrieben, weil sie im Berufsalltag gemerkt hat, wie schwer es Frauen oft fällt, Kindern zu erklären, warum der Papa sie nie vom Kindergarten abholt und auch sonst nie da ist. Ein schwieriges Thema, keine Frage, aber in dem Buch wurde versucht, es möglichst wertneutral zu beschreiben: Es gibt eben verschiedene Papas und jeder ist anders. Die wichtige Botschaft „Es liegt nicht an dir“ ist klar und deutlich drinnen aber auch „Du kannst nichts daran ändern.“ Das klingt hart, aber es gibt dem Kind (und auch der Mutter) Raum, es nicht versuchen zu müssen. Hinten im Buch wird noch darauf eingegangen, welche Sätze in Gesprächen über abwesende Väter hilfreich sein könnten oder was wir für Kinder tun können. Ein hilfreiches Buch für Familien, die es auch und gar nicht so selten gibt.
In dem Sinn: Auf die Vielfalt auch beim Gestalten des Vatertages!
Alles Gute zum Vatertag!
BriG
Fotos (c) BriG, Lentz Verlag, Carlsen Verlag, Moritz Verlag, Mabuse-Verlag, Verlage
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