Ich finde es wichtig, dass meine Kinder mit möglichst vielen unterschiedlichen Rollenbildern aufwachsen. Heldinnen und Helden jenseits der rosaroten und blauen Geschlechterklischee-Brille. Wichtig ist es aus meiner Sicht, damit sie sich freier entfalten können. Ich möchte, dass sich meine Kinder aufgrund ihrer Interessen für oder gegen etwas entscheiden und nicht aufgrund ihres Geschlechts.
Egal ob Bub oder Mädchen: Geschlechterstereotypen engen ein und spiegeln die Realität nicht wider, denn die Welt und die Menschen sind bunt und nicht nur rosa oder blau.
Kinder lieben es, Geschichten vorgelesen zu bekommen und spielen sie auch oft nach. Aus diesem Grund und weil ich meinen Mädchen eine bunte Welt zeigen möchte, versuche ich möglichst unterschiedliche Heldinnen und Helden fürs Kinderbücherregal zu finden. Pirat_innengeschichten stehen bei uns hoch im Kurs, deshalb möchte ich euch 3 Geschichten von Piratinnen aus unserem Kinderzimmer vorstellen.
Käpten Knitterbart und seine Bande (ab 4/5 J.)
(Cornelia Funke, Kerstin Meyer, Verlag Friedrich Oetinger Hamburg)
Die Geschichte beginnt als klassische Piratengeschichte. Der Schrecken aller sieben Meere, Käpten Knitterbart und seine Bande, überfallen Schiffe und machen, was Piraten halt so machen. Eines Tages überfallen sie ein kleines Boot mit einem Mädchen darin. Dem ersten Anschein nach eine leichte Beute. Wenn Knitterbart nur gewusst hätte, dass die kleine Molly die Tochter der Wilden Berta ist, wäre er weitergesegelt.
Ein klassischer Beginn mit einem unerwarteten Twist.
Meine Mädchen mögen die Geschichte, obwohl oder sogar weil sie sich auch ein bisschen fürchten.
Pippi Langstrumpf (ab 8 J.)
(Astrid Lindgren, Verlag Friedrich Oetinger Hamburg)
Pippi ist für meine Kinder der Inbegriff einer Piratin. “Sie macht sich die Welt, lalalala la wie sie ihr gefällt” und hat dabei ihr Herz am rechten Fleck. Dieses kleine Mädchen, das mit dem Pferd, kleiner Onkel und Herrn Nilson, einem kleinen Totenkopfaffen in der Villa Kunterbunt lebt, eine Tasche voller Goldmünzen besitzt und unglaublich viel Kraft und Mut besitzt, fasziniert Kinder seit Generationen.
Ich finde, ihre Abenteuer sollten in keinem Kinderzimmer fehlen. Klassisch “piratig” wird es übrigens in den beiden Bänden “Pippi geht an Bord” und “Pippi in Taka-Tuka-Land”.
Für die Jüngeren, so ca. ab 3 J., gibt es einzelne Pippi-Geschichten in Bilderbuchform mit wenig Text.
Jacquotte Delahaye aus Goodnight Stories For Rebel Girls (ab 9 J.)
(Elena Favilli and Francesca Cavallo, Penguin Random House UK)
Ein ganzes Buch voller interessanter Frauengeschichten. Beim Durchblättern und Erzählen der Geschichten (meine älteste Tochter ist 4 J., deshalb erzähl ich die Geschichten einfach nach und schmück sie etwas aus) sind wir auf Jacquotte Delahaye, eine echte Piratin aus Haiti gestoßen. Sie hat hunderte Piraten kommandiert, war verheiratet und hatte Kinder. Eine interessante Lebensgeschichte.
Piratengeschichten, Hexenbücher, Bücher zum Thema Tod, englische Kinderbücher und Basteltipps findet ihr in unserem Blog unter dem Schlagwort BÜCHER .
buuu.ch hat sich der Förderung von Diversität in der Kinderliteratur verschrieben: Die ehrenamtlichen Rezensent_innen lesen und bewerten die Kinderbücher auf Geschlechterklischees, Diversität, Feminismus und rassismusfreie Bezeichnungen. Wichtige Arbeit und großartige Literatur-Tipps!
Welche Geschichten von Piratinnen habt ihr im Bücherregal? Schreibt uns eure Buchtipps! Für alle Pirat_innenfans: Hier findet ihr unsere liebsten Hexen und weitere Pirat_innen-Bücher. Wie ihr euch ein Pirat_innen Kostüm basteln könnt, habe ich hier beschreiben.
reg
12 comments on “Geschichten von Piratinnen”