Ich kann mich noch gut an meine Kindergeburtstage erinnern, es waren immer viele Freund_innen da und meine Eltern haben sich ins Zeug gelegt mit Spielen, Schatzsuchen und so weiter. In den paar Stunden haben wir auch sehr gerne alleine gespielt, waren aber dankbar, dass auch ein Angebot von außen kam. Vor allem dann, wenn mehrere Kinder da waren und alle zusammenspielen konnten. Ich stelle euch hier ein paar Theaterspiele für zuhause vor, die ihr ausprobieren könnt. Alles, was ihr dafür braucht ist so viel Platz, dass sich ein ordentlicher Kreis ausgeht und genügend Mitspieler_innen. Ab 5 Personen funktionieren die meisten Spiele.
Beim Theaterspielen geht es um Spaß, es gibt keine Fehler und alle können mitmachen.
Theaterspiele im Kreis
1. Bewegungen weitergeben
Alle stehen in einem Kreis und eine Person beginnt einen Impuls, das kann eine Bewegung oder ein Geräusch oder beides gleichzeitig sein, an die benachbarte Person weiterzugeben. Dann gibt die nächste Person wiederum den Impuls weiter, bis alle an der Reihe waren. Anschließend kann ein neuer Impuls weitergegeben werden oder der alte gesteigert.
Ihr könnt einfach mit einem Klatschkreis beginnen. Achtet darauf, dass das Klatschen erst dann weitergegeben wird, wenn es die nächste Person auch erhalten hat. Dafür könnt ihr einander beim Weitergeben in die Augen sehen, das hilft. So kann der Impuls immer im selben Rhythmus geleitet werden und nach jeder Runde kann auch das Tempo gesteigert werden für mehr Variation. Achtet auch darauf, die Bewegungen so genau wie möglich nachzumachen und weiterzugeben, damit habt ihr schon die ersten Prinzipe von Theater geübt: Nachahmung und Reaktion.
2. Netze spinnen
Dieses Spiel schärft eure Aufmerksamkeit, Koordination und Gedächtnis. Beim Netze spinnen stehen wieder alle in einem Kreis. Es können beliebig viele Netze gesponnen werden, wichtig ist, dass ihr langsam eines nach dem anderen aufbaut. Ein Netz sieht so aus: Man einigt sich auf eine Kategorie (Tiere, Essen, Namen, etc.). Eine Person beginnt nun zum Beispiel ihren eigenen Namen zu sagen und auf den Platz von einer anderen Person zu wechseln, die dann wiederum mit ihrem Namen den Platz einer weiteren Person einnimmt und so weiter. Solange bis alle dran waren und die letzte Person wieder bei der Ersten angekommen ist.
Wenn das erste Netz gespannt ist, wiederholt man es einige Male und merkt sich genau die Reihenfolge. Dann kann man beliebig viele weitere Netze dazu machen mit anderen Kategorien. Für jede Kategorie kann man sich eine andere Art von Bewegung überlegen: Zum Beispiel kann man verschiedene Bälle werfen oder rollen etc. Das Spiel geht so lange, wie es sich steigern lässt und Spaß macht.
3. Ich mache dir ein Geschenk
Bei diesem Spiel stehen wieder alle im Kreis. Eine Person beginnt und formt mit den Händen pantomimisch ein Geschenk (das kann alles sein, was man will) und gibt es im Kreis weiter. Die nächste Person nimmt das Geschenk an, freut sich darüber und formt ein anderes, neues Geschenk und gibt dieses weiter und so fort. Hier kann man auch die Sprache und Geräusche mit dazu nehmen. Bei diesem Spiel kommt man auch schon richtig ins Schauspielen, weil man ganz automatisch eine Rolle einnimmt.
4. Einsatzgeschichte
Hierbei kann man wunderbar im Kreis eine gemeinsame Geschichte erfinden und wenn sie allen gefällt diese auch in weiterer Folge nachspielen. Das Prinzip ist sehr einfach: Reihum darf jede Person nur einen Satz sagen, der zu dem vorherigen passt, bis eine fertige Geschichte entstanden ist. Wenn man möchte, kann man das auch mit jeweils nur einem Wort probieren.
Theaterspiele im Raum
1. Spiegeln
Bei diesem Spiel teilen sich die Kinder paarweise auf und stehen einander gegenüber. Es kann auch eine Gruppe mit drei Personen geben. Schön ist es, wenn man dazu unterschiedliche Musik spielt. Die Aufgabe ist es nun, dass sich die Paare ausmachen, wer der Spiegel ist. Dieses Kind muss dann in Folge alle Bewegungen des anderen Kindes zeitgleich und spiegelverkehrt nachmachen. Lustig ist es, wenn man von außen versucht zu erraten, welches Kind der Spiegel ist und welches vor dem Spiegel. Je langsamer die Bewegungen sind, desto besser funktioniert es.
2. Memory
Wer kennt es nicht, Memory! Aber in diesem Spiel handelt es sich um lebendiges Memory. Zwei Personen müssen den Raum verlassen. Die restlichen Kinder gehen pärchenweise zusammen und überlegen sich eine Bewegung und/oder ein Geräusch, das sie beide machen wollen. Dann mischen sich alle durch und setzen oder stellen sich im Raum verteilt auf. Die Kinder, die draußen waren, können wieder eintreten und spielen nun das lebendige Memory. Bei einem Spielzug darf man zwei Kinder anstupsen und diese müssen ihre Geräusche und Bewegungen vormachen. Entdeckt man zwei Gleiche, kann man weiterspielen. Deckt man zwei falsche auf, ist die nächste Person am Zug.
Theater, Theater, Theater
Wenn ihr noch mehr zum Thema Theater Spielen wissen wollt, schaut auf unsere Liste Schauspiel und findet Kurse und Workshops in ganz Wien. Wenn ihr selbst Theater anschauen mögt, werdet hier fündig: Theater erleben! oder Kasperl, Puppen & Co. Schaut auch ins kinderaktiv-Programm, dort findet ihr monatlich vergünstigte Angebote ins Theater zu gehen.
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JuR
Fotos: Bubu Dujmic, Miguel Dieterich
Super ideen. Ich werde die gleich nächste Woche mit meiner Klasse ausprobieren.
Hallo Corinne,
es ist schön zu hören, dass du dich von unserem Beitrag inspirieren lassen hast.
Teile gerne, wie das Ausprobieren mit deiner Klasse gelungen ist.
Liebe Grüße, das Kinderinfo- Team