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Hochseil-Klettergarten im Gänsehäufel

Gastbeitrag von Sonnja Altrichter, wienXtra-spielebox

Bewegung ist für Kinder enorm wichtig, entspricht sozusagen ihrer Natur. Vielfältige Bewegungsangebote und –herausforderungen unterstützen Kinder dabei in wichtigen Entwicklungsaufgaben. Wenn ihr noch unsicher seit, welche Richtung ihr mit euren Kindern einschlagen sollt, dann lest hier nach: Welche Sportart passt zu meinem Kind?

Klettern

Von klein an ist Klettern und Bouldern eine spannende Bewegungsart mit viel Potenzial. Wenn Kinder sich beim Klettern herausfordern dürfen,

  • können sie ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre Bewegungsfreude genießen,
  • gleichen sie das viele Sitzen (Stichwort schulische Pflichten) gut aus
  • stellen sie sich Aufgaben („wie greife ich um, wie kann ich mich gut umdrehen“) und erarbeiten sich Lösungen für die gefundenen Probleme
  • erforschen und verstehen sie ganz fundamentale Zusammenhänge: beispielsweise „arbeiten“ sie an Raum-Lage-Differenzierungen, was ihnen beim Schreiben –  und Lesenlernen oder in Geometrie „natürlich“ zugutekommt.
  • Im Klettern aktualisieren sie, wo ihr Schwerpunkt gerade ist (der wandert nämlich mit dem Wachsen nach unten) und
  • wie lang ihre Arme reichen,
  • wie weit sie sicher springen können.
  • Sie stillen ihr Bedürfnis nach Leistung und Anerkennung („das hab ich geschafft“).
  • Und noch viel mehr, das uns kaum bewusst ist: die Abstände und Höhen zu erfassen ist eine existentielle Lernaufgabe und bezieht das periphere Sehen gut mit ein.
  • erlangen sie Sicherheit: Der Gleichgewichtssinn stabilisiert nicht nur die aufrechte Haltung oder das gleichmäßige Ausführen von Bewegungen, sondern ist auch für die schützenden Abfangbewegungen und Abstürzreaktionen von Armen und Beinen verantwortlich.
  • bilden ihre Schutzfunktion bei Stürzen aus (das kinästhetisches System wird gefördert durch die Anregungen, die sich durch die unterschiedlichen Stellungen der Körperteile sowie der auf sie einwirkenden Kräfte ergeben).
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(c) Peter Provaznik

Dass das selbstverständlich auch auf Spielplätzen oder Naturorten in Wien und anderswo gut möglich ist – keine Frage.
Wenn ein Kind aber schon 110 cm groß ist, kommt eine neue Herausforderung in Frage: der Hochseilklettergarten. Sowohl im Gänsehäufel als auch am Kahlenberg sind bei 110 cm die Einsteiger-Parcours angesetzt. Daher freuen wir uns auf die Badesaison den ganzen Winter lang vor allem aus diesem Grund: Da hat nämlich „unser“ Klettergarten wieder offen!

Was uns hier im Hochseilklettergarten im Gänsehäufel so packt:

  • Schon beim „Angschirrln“ kommt Hochgefühl auf, beim Anziehen von Klettergurt und Helm schlüpfen wir in unsere Abenteurerinnen-Rollen: Der Klettergarten weckt die Entdeckungslust! Schnell sind wir von der Komplexität der dreidimensionalen Räume beeindruckt, viele unterschiedliche Steighilfen und neue Fortbewegungsmittel gibt es auszuprobieren.
  • Die Einweisung mit dem „Blauhelm“ (Guide) müssen wir jeden Saisonanfang einmal mitmachen, aber dann sind wir ganz unabhängig in luftiger Höhe.
    Als Elternteil kann ich mit bis zu zwei Kindern autonom klettern. Mein Kind hatte mit fünf Jahren die erforderliche Mindestgröße von (naja fast) 110 cm, wobei ich meinerseits die ersten Male an manchen Stellen schon mit Heben und Halten tatkräftig mitangepackt habe und mir mein Kind seinerseits gezeigt hat, was es schon kann. Für mich ist das Klettern dort eine tolle und harmonische Mama-Kind-Aktivität.
  • Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Manche scheinen zunächst schwierig, werden aber mit den Wiederholungen wie von selbst immer leichter, die Passagen lassen sich zügiger und sicherer meistern. Die Anordnung der Bewegungsaufgaben und Reichweitenabstände im Parcours ist didaktisch wirklich gut angelegt. Die „gelben“ sind die Einstiegs-Parcours, dann folgt für die ab-acht-Jährigen, der orangene, der hellblaue, usw.
  • Die Balancier- und Gleichgewichts-Herausforderungen trainieren unzählige kleine Muskeln – ja, auch für mich als Erwachsene ein positiver Begleiteffekt.

Was das Klettern im Hochseil-Klettergarten noch beinhlatet

  • Manche Passagen sind so nett rhythmisch, das lässt sich mitunter spontan vertonen.
  • Die „Fädel-Knobelein“ der Sicherheitskarabiner könnten an manchen Stellen auch aus einem „Denkfit“-Programm stammen: Es gibt immer nur eine richtige Lösung.
  • Oben in den raschelnden alten Pappeln hat man immer wieder einen herrlichen Ausblick auf die alte Donau, oft geht dort schon ein angenehmes Lüfterl, wenn unten der Asphalt noch vor Hitze flimmert. Dennoch: Am Vormittag oder am späteren Nachmittag bieten die Bäume den besseren Schatten.
  • Das Sausen mit den Flying Foxes ist am Ende der Parcours eine erhebende Belohnung.
  • Die Beschilderung und farbliche Führung ist sehr durchgängig, die „Spielregeln“ sind für alle klar.
  • In dieses Sicherheitssystem habe ich volles Vertrauen. Außer ein paar kleinen Kratzern oder einem blauen Fleck hatten wir noch keine nennenswerten Hoppalas. Der Sicherheitsaufwand (inkl. Desinfizieren der Helme und diverser Hilfestellungen) ist hoch, meines Erachtens ist das Preis-Leistungsverhältnis hier sehr gut.
  • Übrigens kann man auch „nur Klettergarten“ bezahlen, wenn man nichts vom Gänsehäuflbad in Anspruch nehmen möchte: Das Klettergarten-Team bietet einen „Shuttle“ zu festgesetzten Zeiten. Wir haben das an richtig „goldenen“ Oktobertagen ausprobiert: klettern dort funktioniert für uns auch ohne Planschen und Eis-Essen.

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    (c) Peter Provaznik

Die wichtigsten Infos zum Hochseilklettergarten im Gänsehäufel

  • Bei Kindern unter acht Jahren muss eine erwachsene Begleitperson mitgehen und kann maximal zwei Kinder begleiten.
  • Schuhe mit gutem Halt (keine FlipFlops) sind Voraussetzung, gut sitzende Sandalen gehen wunderbar, mit Profil ist auch eine echte Empfehlung.
  • Helm und Klettergurt sind dort Pflicht (auch Nicht-Kletternde Zuschauer_innen bekommen einen Helm!) und bei Frisuren- und Bekleidungswahl zu bedenken – die Haare müssen zusammengebunden sein, eine Hose ist vorteilhaft (wir haben übrigens gern eine, die über die Knie geht, weil auch mal eine Rutsche das Parcours-Ende markiert, die auch Spaß machen soll). Wer selbst einen guten (Kinder-)Helm hat, kann den eigenen mitbringen.
  • Es gibt für kleine Wertsachen eine Depot-Möglichkeit, das Telefon bleibt übrigens am Boden.
  • Vor Ort sind Formulare auszufüllen, man kann das zwecks Zeitmanagement auch mittels Download daheim vorbereiten: https://www.hochseilklettergarten.at
  • Wir erledigen das Toilette-Besuchen und Wasserflasche-Füllen schon am Weg zum Klettergarten – die Wege im Gänsehäufel sind weitläufig und festgezurrt im Klettergurt sollte dann auch besser nichts „echt dringend“ werden.
  • Unter 1,5 Stunden sind wir dort noch nicht rausgekommen, wir planen eher länger ein.

Außerdem: Mit dem wiener-ferienspiel könnt ihr den Hochseilklettergarten ermäßigt besuchen oder vielleicht sogar einen Eintritt gewinnen.

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(c) Miguel_Dieterich

Adresse:
Hochseil-Klettergarten im Gänsehäufelbad
22., Moissigasse 21

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Fotos (c) Peter Provaznik, Hochseil-Klettergarten im Gänsehäufel; Miguel_Dieterich

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