Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Orte ich in Wien nicht kenne. Manchmal, wenn es mich in einen anderen Bezirk verschlägt und ich Zeit habe, dann fühlt es sich fast so an, als wäre ich zu Besuch in einer anderen Stadt. Da entdecke ich neue Fassetten, Streetart und andere Stadtabenteuer oder geheime Plätze. Da tut sich Neues auf und manchmal gibt es dieses Erleben auch im Park um die Ecke, so wie es mir kürzlich mit dem Anton-Benya-Park gegangen ist. Hier stelle ich euch ein paar dieser Entdeckungen und geheimen Plätze vor, die es zu entdecken lohnt.
1. Franz-Haas-Platz
Der Franz-Haas-Platz ist auf dem ehemaligen Fabriksgelände der Firma Mautner-Markhof entstanden. Ich war mit einer Freundin dort eine Bekannte besuchen und fand diesen modernen neuen Stadtteil sehr spannend.
Von moderner Architektur umrandet ist in der Mitte ein freier Platz entstanden, der Kinder und Jugendliche zur Nutzung einlädt. Da gibt es große Boulderwände, Bodenmarkierungen laden zum Spielen ein und im nördlichen Eck gibt es einen kleinen Spielplatz.
Balu & Du ist auch dort und wendet sich vor allem an Jugendliche und im hinteren Bereich habe ich ein tolles Graffitti entdeckt. Ein Platz, den man von außen nicht ahnen würde.
Und wenn ihr dann doch noch einen größeren Spielplatz sucht, dann seit ihr in knapp 15 Minuten beim Herderpark mit Familienfreibad und Spielplatz.
2. Spielen zwischen Häusern im Schlossquadrat
Als Kind haben mich kleine Durchschlupfe zwischen Häusern immer gereizt. Wo kommt man da hin? Geht das überhaupt durch oder bleibt man da vielleicht sogar stecken? Das Schlossquadrat bietet einen solchen versteckten Durchschlupf der die Schlossgasse mit dem Margaretenplatz verbindet.
Dieser Durchschlupf wurde zusätzlich gestaltet: Zwischen zwei Lokalen und Gastgärten erwarten euch hier große Zerrspiegel, ein Tischfussballtisch, ein Suchbild und ein Graffiti des Künstlers Emanuel Jesse mit mehr oder weniger prominenten Menschen aus Margareten.
Ich finde, Durchgänge so zu gestalten eine gute Idee. Denn es bringt ein bisschen Spielerisches in unser aller Leben und wenn es auch noch kinderfreundlich gestaltet ist, dann muss man zwar mehr Zeit für so eine “Abkürzung” einplanen, erlebt dafür aber vielleicht auch eine kleine lustige Pause im Alltag.
3. Kunst in der Stadt am Praterstern und anderswo
Viele U-Bahnhöfe in Wien sind von Künstler_innen aufwendig gestaltet. Ich freu mich immer, wenn ich am Praterstern zur U1 gehe, weil die Gestaltung dort so fröhlich ist. “Einen Traum träumen und ihn mit anderen teilen …” nannte Susanne Zemrosser ihr Emailgemälde, das übrigens im Guiness-Buch der Rekorde als längstes gebranntes Emailgemälde steht.
Noch mehr U-Bahn-Kunst findet ihr hier und hier. Vielleicht passt es ja einmal, diese Gemälde bewusst anzuschauen und nachher den Grünen Prater mit seinen Spielplätzen und der BMX Bahn zu besuchen.
Aber Kunst gibt es auch mitten in der Stadt. Da stehen plötzlich Kugeln aufgereiht an einer Ecke der Laudongasse, ein Kunstwerk des Künstlers Kurt Hofstetter. Ganz in der Nähe ist das Volkskundemuseum und der Schönbornpark, wo ihr einen feinen Spielplatz für alle Altersgruppen findet.
Oder kürzlich bin im im 3. über den Hasen auf der Fassade gestolpert. Wer weiß, vielleicht besucht ihr ja auch einmal die Meister der Geheimnisse, die den Hasen aus dem Hut zaubern in der Marxergasse und spaziert von dort weiter zum Stadtpark wo es schöne Spielplätze für groß und klein gibt.
Auf Fassaden zu achten kann sich bezahlt machen. So könnt ihr z.B. bei der Schatzsuche dort! ein eBook gewinnen, wenn ihr das Bildnis von Albrecht Dürer auf der inneren Mariahilfer Straße findet. Ja, und manchmal ist ein vertrauter Ort plötzlich um eine Kunstinstallation erweitert.
Besuch beim Haus des Baumes beim MuseumsQuartier
Als ich vor ein paar Wochen in die Arbeit ging, ist mir am MuseumsQuartier-Vorplatz ein riesiger Baumstamm aufgefallen. Der war neu, auch wenn es den Baum dahinter schon lange gibt. Es ist nämlich die Kunstinstallation Haus des Baumes.
Dabei hat Johannes Franz-Figeac eine begehbare Kunstinstallation geschaffen, welche die Bedeutung des Waldes in Zeiten des Klimawandels zeigt. Es gibt nicht viel zu lesen und der Schwerpunkt liegt für mich darauf, was Bäume leisten und wie viel Potential in ihnen steckt.
Das Haus des Baumes könnt ihr zwischen 10:00-20:00 betreten und ein bisschen Baumruhe genießen während ihr euch mit dem Thema Wald beschäftigt. Okay, es ist kein Waldbaden, aber jetzt kenne ich diese Linde besser. Jetzt weiß ich, wie viel CO2 diese Linde bindet, dass es im Wald um 6 Grad Celsius kühler ist als in der Stadt und, dass nur 10% mehr Bäume in Städten die Erderwärmung nachhaltig beeinflussen könnten.
Direkt daneben gibt es einen netten Minigolf-Skulpturenpark, der zwar mit wenig Schatten, dafür aber mit künstlerisch-gestalteten Bahnen punktet. Ich finde, er ist ideal für den Einstieg ins Minigolfspielen, weil er einfache Bahnen hat und dadurch auch die Chance besteht, den Ball mit einem Schlag ins Loch zu bringen. Übrigens: Gratis Minigolf spielen können Kinder mit bei bestimmten Aktionen im Kinderaktiv Programm und beim Wiener Ferienspiel.
Und im MuseumsQuartier könnt ihr mit Kindern natürlich auch viel erleben: Ihr könnt neben dem Zoom Kindermuseum einen Gratis-Blick von der Libelle werfen, das Kindertheaterhaus, das Leopold oder das Mumok besuchen, euch die Sternenpassage anschauen oder die Ton-Passage anhören. Und ganz in der Nähe gibt es den Spielplatz im Weghuber– oder im Esterhazypark zu dem euch dieser Graffiti-Spaziergang führt.
Wo erlebt ihr Stadtabenteuer? Welche geheimen Plätze liebt ihr ihn Wien? Wo müssen eure Kinder spielen und wo schmunzelt ihr über Stadtgestaltungen? Hinterlasst doch einen Kommentar! Wir nehmen euren Tipp gerne in unsere neue Stadtabenteuer-Broschüre auf.
BriG
Fotos (c) Brigitte Vogt, MQ_Haupthof von der Libelle aus (c) Hertha Hurnaus