Manchmal, wenn ich vor Weihnachten durch die Geschäfte bummle, wird mir das zu viel. So viel unnützes Zeug, das eigentlich kein Mensch braucht. Wir leben so im Überfluss, dass es längst nicht mehr darum geht, das zu schenken, was jemand braucht. Auch die Kinder hat das schon erreicht. Als sie klein waren, hatte die eine immer ganz klare Wünsche, die sich schon im Sommer bei ihrem Geburtstag abzeichneten und dann auch nicht mehr veränderten. Die andere Tochter tat sich nicht so leicht: Das! Oder das? Oder doch lieber das? Ihre Wünsche änderten sich ständig und es war echt schwierig, dann zu Weihnachten etwas Passendes zu finden. Sie hat ihren Wankelmut aber bald als Wesenszug erkannt und sich das Christkind gewünscht. Interessanterweise führte das Glaschristkind, das es dann gab, nicht zur Enttäuschung.
Basteln statt Bestellen
Letztes Jahr zu Weihnachten haben wir uns ausgemacht, dass wir uns nur Selbstgemachtes schenken. Die Hälfte unserer Familie bastelt gern, also kein Problem. Aber auch die andere Hälfte hat zugestimmt. Durchs Basteln überlegt man sich schon im Vorfeld, was es sein könnte, was auch zu den eigenen Fähigkeiten passt, was man gern machen würde für jemand anderen. Irgendwie war das Entstehen schon spannend, gemeinschaftsstiftend, weil wir zum Teil zusammengearbeitet haben, z. B. bei der Fotocollage oder der Patchworkdecke.
Eine Collage unserer Sommerurlaube
Ich mag Fotocollagen sehr und erstelle immer wieder welche. Man kann solche Collagen auch am Computer erstellen und dann drucken lassen, aber ich mache es lieber von Hand. Da kann ich ausschneiden, an einen einsamen Strand jemanden hineinsetzten oder kleine Details zur Geltung bringen. Da ich von den letzten 2 Sommerurlauben keine Collage gemacht hatte, war das eine gute Möglichkeit.
Eine Patchworkdecke aus alten Lieblings-T-Shirts
Zuerst haben wir die T-Shirts in gleich große Rechtecke geschnitten, indem wir aus Karton eine Vorlage gemacht haben. Das hat auch am meisten Zeit beansprucht. Dann haben wir mit einer Overlock-Maschine die Teile immer reihenweise aneinander genäht und am Schluss die Reihen zusammengenäht. Da die T-Shirts aus einem relativ dünnen Stoff sind, haben wir hinten eine Decke drangenäht. Nähtechnisch war es so relativ einfach, auch wenn eine erfahrenere Näher_in das sicher besser und schöner machen würde.
15 Dinge, die ich an dir mag
Über ein Geschenk haben wir uns alle gefreut. Meine Tochter hat uns allen selbst bemalte Schachteln geschenkt, drinnen waren 15 Fotos. Auf jedem Bild hatte sie hinten notiert, was sie an uns mag. Eine wunderbare Sache! Sie hat selbst schon einmal von ihrer besten Freundin so eine Schachtel geschenkt bekommen, die ihr viel Freude gemacht hat. Daher lag für sie die Idee, auch uns eine zu schenken, nahe. Noch mehr Ideen für persönliche Geschenke findet ihr hier.
Wenn ihr also auch aus dem weihnachtlichen Konsumwahn aussteigen wollt, dann findet ihr hier im Blog unter DIY weitere Anregungen und Bastelanleitungen.
Wenn Basteln nicht so eures ist, dann vielleicht Kochen?
Badekugeln, Karamellbonbons oder Zuckerpillen? Noch mehr Weihnachtsgeschenke selbstgemacht und aus der Küche findet ihr hier.
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BriG
BriG
Titelfoto © Lukas Beck
Beitragsfotos © Brigitte Vogt
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